Sarah Smith brach das Eis in der Kofferfabrik

25.11.2015, 17:03 Uhr
Sarah Smith brach das Eis in der Kofferfabrik

© Foto: Peter Romir

Eine Frau, ein Mann, zwei Gitarren: Sarah Smith und ihr Begleiter Pat Anthony haben richtig viel Platz auf der neuen großen Bühne der Kofferfabrik. Und sie hauen in die Saiten, dass man Drums, Bass und Co. überhaupt nicht vermisst.

Denn die lebhafte Sängerin bringt außerdem eine ungewöhnliche Stimme mit, die irgendwo zwischen Melissa Etheridge und Bonnie Tyler angesiedelt ist – aber doch mit einer ganz eigenen Note. Mit der Band „The Joys“ erzielte sie ihre ersten Erfolge, und nun ist sie hier, um ihr zweites, in Deutschland aufgenommenes Soloalbum „The Journey“ den Fürthern vorzustellen.

Die sind zu Beginn noch typisch fränkisch reserviert und gucken erst mal. Doch Smith macht das nichts aus , im Gegenteil: „Ich bin ein sehr extrovertierter Mensch“, erzählt sie. „Und deshalb mag ich introvertierte Leute – diese Stillen, die alles mit sich ausmachen. Ich finde das faszinierend und möchte immer wissen, wie es ihnen geht.“ Deshalb lautet der erste Titel auch gleich „I need to know how you feel“, und an dessen Ende ist das Eis schon gebrochen. Das liegt auch daran, dass die Künstlerin zwischen den Songs immer zweisprachig mit dem Publikum plaudert, neue deutsche Wörter erfragt oder etwas zu den Hintergrundgeschichten ihrer Stücke erzählt.

Es folgen weitere Songs aus eigener Feder und eine bunte Mischung an Covern, etwa „Me and Bobby McGee“ von Janis Joplin oder „What if God was one of us?“ von Joan Osborne, wobei sich Smiths eigene Werke gar nicht hinter diesen Hits verstecken müssen.

Man merkt, dass Sarah Smith Musik im Blut hat. „Ich bin damit aufgewachsen, denn in einer kleinen Farmstadt kann man gar nicht viel anderes machen“, erzählt sie. Ihre Heimat ist nämlich London. Allerdings nicht das London, sondern London, Ontario in Kanada. Hier hütete sie an der Seite ihres Vaters die Schweine und lernte dabei so viele Songs, dass sie sich sogar zutraut, auf Zuruf alle möglichen Lieder zu singen.

So entsteht ein sehr abwechslungsreicher und dynamischer Abend, der aber auch immer wieder entspannte Wohlfühl-Momente bietet: „Diese Augenblicke, wo jeder gechillt ist – das sind die coolsten Momente für die Musik“.

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