Schickedanz-Kita soll noch bleiben

11.4.2014, 11:00 Uhr
Schickedanz-Kita soll noch bleiben

© Linke

Es könnte ein neues, wenn auch eher kurzes Kapitel für die Traditionskita werden, die bereits seit 1953 zu Fürth gehört und Quelle überlebt hat: 2009, als der Versandhändler Insolvenz anmeldete, übernahm der Humanistische Verband Deutschland (HvD) die Einrichtung und machte daraus das „Humanistische Haus für Kinder“ mit Kindergarten und Hort.

Mittlerweile sind die beiden angejahrten Gebäude in der Au- und der Flößaustraße sanierungsbedürftig. Wie berichtet, hat sich der HvD jedoch gegen eine teure Sanierung entschieden, er siedelt die Kindergartengruppen lieber auf seinem neuen „Bildungscampus“ in der Waldstraße an. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft (WBG) wird auf dem Areal Wohnungen errichten.

Das Haus in der Flößaustraße soll demnächst abgerissen werden, das zweite in der Austraße, zu dem ein Außenspielbereich gehört, könnte nun aber noch eine Weile fortbestehen: CSU-Stadträtin Birgit Bayer-Tersch und ihre Fraktion haben angesichts des derzeitigen Mangels an Kindergartenplätzen im städtischen Ausschuss für Jugendhilfe und Jugendangelegenheiten beantragt, das Gebäude bis auf weiteres als Kindergarten zu nutzen.

Bayer-Tersch, Geschäftsführerin der Krippe auf dem Gelände des SV Poppenreuth, bekommt mit, wie verzweifelt manche Eltern einen Platz suchen (wir berichteten). Das Gebäude in der Austraße könnte helfen, so Bayer-Tersch, die Zeit zu überbrücken, bis neue Kindergärten öffnen. Jugendamtsleiter Herrmann Schnitzer zufolge ist die WBG bereit, noch ein Jahr mit dem Abriss zu warten.

Der Idee kann auch Josefine Siefert, die die Abteilung Kindertagesstätten leitet, einiges abgewinnen. Sie kann sich hier einen „Zentralkindergarten“ gut vorstellen, ähnlich wie „Pfiffikus“ in Burgfarrnbach, der Mädchen und Jungen aus allen Stadtteilen aufnimmt, die keinen Platz in Wohnortnähe gefunden haben.

Wegen der begrenzten Dauer scheint es Siefert allerdings sinnvoll, hier ausschließlich Vorschulkinder zu betreuen, die nach dem Jahr in die Schule kommen. Bedarf dafür gebe es: „Das wäre eine ganz gute Lösung für uns, da viele Familien mit Kindern im Vorschulalter zuziehen.“ Der Ausschuss forderte die Verwaltung auf, zu prüfen, ob der Kindergartenbetrieb in dem alten Haus weiter möglich ist.

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