Schiller hat die Natur wieder im Blick

23.6.2007, 00:00 Uhr
Schiller hat die Natur wieder im Blick

© Hans-Joachim Winckler

Ihm zu Ehren wurde zudem auf Antrag von Stadtheimatpflegerin Barbara Ohm und Schillers Logenbruder Roland Hanke (Altstuhlmeister der Freimaurerloge «Zur Wahrheit und Freundschaft» Fürth) der Hauptweg des Parks in «Hans-Schiller-Allee» umbenannt. Die Büste hat Bildhauerin Eva Hermann gestaltet, Bildhauer Heinz Siebenkäß stiftete die Stele dafür. Finanziert wurde das Projekt von Privatleuten und der Freimaurerloge.

Vielen Fürtherinnen und Fürthern dürfte Schiller wegen der Gartenschau 1951 in bester Erinnerung geblieben sein. Mehr als eine Million Menschen besuchten damals die von ihm konzipierte Anlage, «die bei der Bevölkerung große Begeisterung auslöste», so Roland Hanke. Mit der Gartenschau habe Schiller sein herausragendes Können unter Beweis gestellt. Noch heute seien seine Lehr- und Gartengestaltungsbücher Bestandteil der Universitätsausbildung zum Landschaftsarchitekten.

Stadtheimatpflegerin Barbara Ohm nannte Schiller «einen Glücksfall für die Stadt». Nach dem Krieg seien die Zustände in Fürth trostlos gewesen: «Es herrschte eine unglaubliche Wohnungsnot, alle Grünanlagen waren verwüstet». Schiller habe auf nur drei Dinge aufbauen können: «die alten Bäume im Park, die Pergola sowie den damals nur angedeuteten Weg der Hauptallee», zählte Ohm auf.

«In nur einer Nacht plante er den Stadtpark, der innerhalb von elf Monaten realisiert wurde.» Heute brauche man für Vergleichbares eine Vorlaufzeit von fünf Jahren, «und besser wird es nicht», so Ohm.

Schiller habe ein Werk für die Ewigkeit geschaffen, lobte Oberbürgermeister Thomas Jung. Auch seien ihm die unter Naturschutz gestellten Flussauen zu verdanken. Sein Schaffen stehe nicht zuletzt für den Wiedergewinn von Lebensfreude kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs.

Für viele Fürther sei der Rosengarten der schönste Platz in der Stadt (siehe dazu auch unser heutiges Spezial auf Seite 3). Der wecke vielerlei Wünsche und Begehrlichkeiten für diverse Veranstaltungen. Laut Jung soll der Stadtpark aber «kein Rummelplatz, sondern weiterhin eine Oase bleiben». SABINE STRICKSTROCK