Schmuddelecke wird aufgeräumt

3.2.2010, 00:00 Uhr
Schmuddelecke wird aufgeräumt

© Hans-Joachim Winckler

Besonders störend ist die Baulücke an der Ecke von Fronmüller- und Waldstraße. Hier will Edeka einen Neubau für seinen bereits im Center etablierten Supermarkt errichten. Für die frei werdenden Verkaufsflächen hat der ebenfalls ortsansässige Modefachmarkt C&A Interesse angemeldet,

Kein Problem für Wirtschaftsreferent Horst Müller, der lediglich verhindern möchte, dass auf dem Südstadtareal zusätzliche Konkurrenz für den innerstädtischen Einzelhandel entsteht. 937 Quadratmeter im bisherigen Edeka-Bau will C&A belegen. Bislang verfügt der Modefachmarkt in der Südstadt über 916 Quadratmeter Mietfläche. Zusätzlich soll ein großes Tiernahrungsgeschäft Einzug halten.

Edeka möchte seine Geschäftsfläche um 247 auf 2575 Quadratmeter erweitern. Der Neubau ist zweistöckig geplant. Im Obergeschoss ist ein Fitnesscenter mit einer Nutzfläche von 3750 Quadratmeter vorgesehen. Unter der Devise: abrunden aber nicht ausweiten, signalisiert Müller Einverständnis mit dem Vorhaben. Wichtig für ihn: der C&A-Standort am City Center soll erhalten bleiben.

Vor allem aus städtebaulicher Sicht wird die geplante Baumaßnahme vom Fürther Wirtschaftsreferenten begrüßt. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die im Auftrag der Stadt ein Einzelhandelsentwicklungskonzept erstellt, hat sich ebenfalls gegen eine Ausweitung der innenstadtrelevanten Sortimentsbereiche ausgesprochen.

Ein Tiernahrungs-Fachmarkt ist nach der aktuellen Fürther Liste zwar zentrenrelevant, allerdings gibt es in der Innenstadt kaum Tiernahrungsgeschäfte, sodass die Ansiedlung hinnehmbar wäre. Dies auch deshalb, weil der Standort Phönix Center sehr stark an motorisierter Kundschaft aus dem Fürther Landkreis und aus Nürnberg orientiert ist.

Die GfK prüft allerdings noch, ob das Sortiment Tiernahrung auch künftig in der Liste der innenstadtrelevanten Sortimente geführt werden soll. Gegen Umzug und Erweiterung von Edeka hat auch die Regierung von Mittelfranken bei informellen Vorgesprächen keine Bedenken erhoben. Das Fürther Wirtschaftsreferat hält die Erweiterung angesichts der sehr geringen Non-Food-Anteile des Discounters für «aus hiesiger Sicht noch vertretbar.»

Im Zuge des Neubaus soll auch der Gehweg auf Kosten des Bauherrn erneuert werden. Die Stadt besteht ferner darauf, dass die bisherige Zufahrt zu den Parkplätzen über die Waldstraße erhalten bleibt. Einen Vorbescheid hat die städtische Bauaufsicht dem Investor bereits zugestellt. Die Abrundung des Fachmarktzentrums wird nach der Generalsanierung der Waldstraße als weitere Aufwertung der Südstadt angesehen. Im April soll der Fürther Wirtschaftsausschuss über das Einzelhandelsentwicklungskonzept beraten. VOLKER DITTMAR