Schöne Bescherung: Plötzlich war der Bub im Geschenkezimmer gefangen

24.12.2014, 10:00 Uhr
Schöne Bescherung: Plötzlich war der Bub im Geschenkezimmer gefangen

© Giulia Iannicelli

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Schöne Bescherung: Plötzlich war der Bub im Geschenkezimmer gefangen

© Giulai Iannicelli

Heike Lutter wollte an jenem Weihnachtsfest ihrem Mann eigentlich einen Wunsch erfüllen: Eine gelbe Krawatte mit Schmetterlingen drauf hatte sie besorgt. Zum Verpacken kam sie erst kurz vor knapp. „Ich habe das bis zum Schluss aufgeschoben und dann war ich in Hektik“, erzählt die 57-Jährige. Als sie das überstehende Geschenkpapier hurtig abschneiden wollte, geschah es: Sie zerteilte nicht nur das Papier – sondern die Krawatte gleich mit.

Den zerstückelten Binder ließ sie unauffällig im Müll verschwinden: „Da wäre nichts mehr zu retten gewesen!“ Glücklicherweise hatte sie noch ein zweites Geschenk parat. Die Krawatte kaufte sie nach den Feiertagen noch einmal — ihr Mann bekam sie einige Wochen später zum Geburtstag.

Auch in diesem Jahr wird sich Heike Lutters Familie am ersten Weihnachtsfeiertag bei ihrer Mutter, Brigitte Fregien, versammeln. „Da geht es hoch her“, sagt die vierfache Oma. Ganz traditionell bereitet die 80-Jährige jedes Mal einen Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen zu. Stressig findet sie das nicht: „Ich liebe das!“ Ihr Weihnachtsessen wird von ihrer Familie schon Monate zuvor herbeigesehnt. Im September bekam sie von einer ihrer Enkeltöchter eine SMS mit den Worten: „Oma, ich freue mich jetzt schon riesig auf deine Gans.“

Tricks vor der Bescherung

Ebenfalls ein großes Familienfest ist Weihnachten bei den Schwestern Karoline Würth (33) und Alexandra Fraunhoffer (31). „Da sind fünf Kinder und sechs Erwachsene in einem Wohnzimmer“, sagt die zweifache Mutter Alexandra Fraunhoffer. Zwei bis drei Stunden verstreichen an Heiligabend, bis alle Familienmitglieder ihre Geschenke in den Händen halten: Denn jeder muss sein Präsent erst erraten, bevor er es auspacken darf. „Da wird viel getrickst“, sagt Karoline Würth schmunzelnd. „Um es schwerer zu machen, habe ich schon mal eine CD in einen Schuhkarton gepackt.“

Christian Hermann (36) genießt besonders den Moment des Christbaumschmückens. Als er ein Kind war, durfte er den Baum stets einige Tage vor dem Fest gemeinsam mit Mutter und Vater dekorieren. Dieses besondere Glücksgefühl will er an seinen Sohn weitergeben. Der ist fünf und darf in diesen Tagen auch einige der Glaskugeln und Holzfiguren an die Zweige hängen.

Ebenfalls etwa fünf Jahre alt dürfte Helmut Weiß (37) gewesen sein, als er ein unvergessliches Weihnachtsfest erlebte: Ganz unverhofft war er damals an Heiligabend im Geschenkezimmer gefangen. Schuld an dem Debakel war seine ältere Schwester, die ihn angestiftet hatte, sich im Holzlager des Kachelofens zu verstecken. Die Eltern, die Landwirte waren, betraten das besagte Zimmer, legten die bunten Päckchen unter den Baum, sperrten ab und verschwanden in den Stall — für zwei Stunden. Der kleine Helmut nutzte die Gunst der Stunde, packte fleißig aus und begann zu spielen.

Entsetzt waren seine Eltern freilich, als sie ihren Sohn vorfanden. Aber er hatte Glück: „Lange konnten sie mir nicht böse sein, schließlich war doch Weihnachten.“

Weihnachten ist für Karin Alichanow eine ganz besondere Zeit. Sie ist zwar schon im Ruhestand, trotzdem verkauft sie jedes Jahr Dekoartikel aus dem Erzgebirge auf dem Fürther Weihnachtsmarkt. Sie ist in diesen Tagen besonders dankbar für ihr Leben. „Ich habe etwas zu essen, ein schönes Heim und alle Familienmitglieder sind gesund — das ist doch das Wichtigste.“ Eine Panne an den Festtagen ist ihr nicht im Gedächtnis: „Ich freue mich über alles, was ich an Weihnachten erleben darf!“

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