Wieder Laubendorf: Schulbus kollidiert mit Zug

15.9.2017, 14:44 Uhr

Am Freitagmorgen um etwa 7.45 Uhr kam es am Bahnübergang bei Laubendorf zu einem dramatischen Unfall. Ein Kleinbus war mit sieben Schülern im Alter zwischen acht und zehn Jahren Richtung Lohe unterwegs, als er auf die Schienen des unbeschrankten Übergangs fuhr.

Er kollidierte nach Polizeiinformationen mit einer heranfahrenden Regionalbahn, die Richtung Fürth unterwegs war. Der 70-jährige Busfahrer blieb unverletzt, während drei Kinder mit leichten Verletzungen ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht wurden. Die anderen vier erlitten einen Schock. Die Bahnstrecke wurde zwischen Siegelsdorf und Wilhermsdorf bis zum Mittag komplett gesperrt. Der Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 12.000 Euro.

Im Stadtgebiet von Langenzenn, zu dem Laubendorf gehört, gibt es mehrere Stellen, an denen Straßen die Gleise der Regionalbahn Nürnberg - Markt Erlbach kreuzen. Die Bahnübergänge sind unterschiedlich gesichert: mal mit Schranke, Lichtsignal und Hinweisschild wie am Bahnhalt Hardhof, mal mit Lichtsignal, Hinweisschild und Andreaskreuz wie am Raindorfer Weg, mal nur mit Andreaskreuz und Hinweisschild wie in Laubendorf.

Erst im März dieses Jahres wurden zwei Autoinsassen, ein Mann und ein Baby, verletzt, als der Wagen An der Bleiche mit einem Zug zusammenstieß. Im Sommer 2015 kam bei einer Kollision in Laubendorf eine Mutter samt ihrem kleinen Kind noch mit dem Schrecken davon, kurz darauf wurde bei einem weiteren Unfall an derselben Stelle eine Frau schwer verletzt.

Harry Scheuenstuhl, aus dem benachbarten Wilhermsdorf stammender SPD-Landtagsabgeordneter, wirft der Deutschen Bahn nach dem aktuellen Unfall eine zumindest moralische Mitschuld an den Verletzungen der drei Schulkinder vor. "Nur durch sehr viel Glück habe es keine toten Schulkinder gegeben."

Via Pressemitteilung weist Scheuenstuhl darauf hin, dass er zusammen mit dem Fraktionsvorsitzenden der SPD im Landtag, Markus Rinderspacher, schon im August 2015 Druck auf die Bahn ausgeübt hatte. In einem Brief hätten die Politiker damals gefordert, mehr Sicherheit an den unbeschrankten Bahnübergängen zu schaffen. Der DB-Konzern habe in seiner Antwort erklärt, er sei bei schwächer frequentierten Übergängen nicht verpflichtet, Schranken zu installieren. Verhandlungen zwischen der Bahn und der Stadt Langenzenn über eine etwaige Kostenteilung sind nach Scheuenstuhls Kenntnis bisher ergebnislos verlaufen.


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