Schule mit Prädikat

14.9.2017, 06:00 Uhr
Schule mit Prädikat

© Foto: Petra Fiedler

Seit zwei Jahren können die Schülerinnen und Schüler das Wahlfach mit zwei Wochenstunden belegen. Eva Hornig unterrichtet normalerweise Wirtschaft- und Sozialkunde. Sie gibt gerne zu: "Das Wahlfach Verbraucherprofi macht mir auch persönlich Spaß, weil sich die jungen Leute durchaus für das eine oder andere Thema brennend interessieren."

So war das auch im vergangenen Schuljahr. Der Lehrplan schrieb drei Themen vor. In Langenzenn entschied man sich dafür, die Zusammenhänge von Sport und Ernährung näher zu beleuchten. "Wir haben uns mit EMS — Elektrostimulations-Training — sowie der Einnahme sogenannter Detox-Präparate und veganer Ernährung auseinandergesetzt", erzählt Eva Horning.

Sie hat beobachtet, wie intensiv sich die Schüler damit beschäftigten. Würden sie doch vielerorts mit marktschreierischen Werbeaussagen konfrontiert. Ihre Ergebnisse fasste die Wahlfachgruppe in einer Plakatcollage zusammen: das erste Exponat, das die Realschule als Wettbewerbsbeitrag einreichte.

Adressat für die aus dem Unterricht resultierenden Beiträge ist der Verbraucherservice Bayern, eine dem Ministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz zugeordnete Institution.

Das zweite Unterrichts- und Wettbewerbsthema ließ Schülern und Lehrerin mehr Wahlfreiheit. "Im Großen und Ganzen war es mit dem Begriff ökonomische Lebensbildung umrissen", erklärt die Lehrerin. Die Jugendliche interessierten sich für die Fragen, ob man mit 16 Jahren schon eine eigene Wohnung beziehen darf und vor allem, ob man sich die von einem Azubi-Gehalt überhaupt leisten kann.

Ihre Erkenntnisse fassten die Schüler in einem achtminütigen Kurzfilm, im Stil des TV-Formats "Mieten, Kaufen, Wohnen" zusammen. Eva Hornig: "Die haben schnell gemerkt, dass man mit einem Lehrlingsgehalt keine großen Sprünge machen kann, zumal das Nettogehalt deutlich niedriger als das Bruttoeinkommen ist."

Angesichts der Miet- und Nebenkosten, der Summe für Makler und Kaution, war die Entscheidung, daheim wohnen zu bleiben, schnell getroffen und die jungen Verbraucherprofis hatten gelernt, wie schnell sich Geld verflüchtigen kann.

Tolle Feier in Nymphenburg

Die Belohnung für viel Nachdenken, Recherchieren und Erstellen der Präsentation war ein Ausflug zur Preisverleihung nach München. "Eine tolle Feier war das auf Schloss Nymphenburg", sagt Eva Hornig dazu. Sie war mit sechs Schülern der 9. Klasse angereist, um die Auszeichnung entgegenzunehmen.

"Jetzt sind wir Partnerschule für Verbraucherbildung." Darüber freut sich auch Birgit Glöckner, seit August neue Leiterin der Realschule. Sie erwähnt auch die vielen anderen interessanten Bildungsangebote außerhalb des Vormittagsunterrichts. In Langenzenn werden nicht nur Verbraucherprofis fit gemacht, sondern es gibt auch das Profilfach "Natur und Technik", es soll in den 5. und 6. Klassen den Mädchen die Scheu vor den naturwissenschaftlichen Fächern nehmen. "Wir wollen da so manchem unentdeckten Talent Mut machen."

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