Schülertriathlon am Scherbsgraben fällt aus

29.4.2016, 06:00 Uhr
Schülertriathlon am Scherbsgraben fällt aus

© Archivfoto: Anestis Aslanidis

Schwimmen, Radfahren und Laufen sind die drei Disziplinen, in denen Schüler von der Grundschule bis zur Oberstufe gegeneinander antreten. Das Fürther Freibad wird an diesem Wettkampftag, der traditionell im Juli über die Bühne geht, zum Tollhaus. Heuer jedoch dürfte es am 19. Juli, dem Datum, an dem der Triathlon hätte stattfinden sollen, eher ruhig bleiben am Scherbsgraben, denn: Die Veranstaltung entfällt.

Einige Wochen habe man im Rathaus diskutiert, dann sei man zu dem Schluss gekommen, den Wettbewerb abzusagen, so Markus Braun, der als Bürgermeister auch für die Bereiche Schule und Sport zuständig ist. Grund sei ein personelles Problem im Sportservice der Stadt, der bislang den Schülertriathlon ausgerichtet hat. Aus Gründen, zu denen sich Braun nicht äußern möchte, hat der bisherige Sportservice-Chef Wolfgang Wörner im März sein Amt abgegeben. Weil er aber bislang die Veranstaltung in Eigenregie organisiert hat, fehlt nun ein Nachfolger, der sich zutraut, den Wettkampf auf die Beine zu stellen.

„Ihn haben wir leider nicht finden können“, bedauert Braun. Zwar stehe ein Sportservice-Mitarbeiter bereit, der die Aufgabe im kommenden Jahr schultern möchte. Zum jetzigen Zeitpunkt habe er sich das noch nicht zugetraut. „Wir wollten keinen Flop riskieren, deshalb haben wir uns entschlossen, den Schülertriathlon ausfallen zu lassen“, erklärt Braun die Entscheidung der Stadt. 2017 und darüber hinaus soll er unter neuer Leitung aber wieder stattfinden.

Jan Glößinger, Sportlicher Leiter beim Leichtathletikcentrum Quelle Fürth (LAC), der dem TV Fürth 1860 angehört, ist seit vielen Jahren schon mitbeteiligt an der Organisation des Sportgroßereignisses. Über die Meldung, dass der Schülertriathlon ausfällt, ist er per Zufall im Internet gestolpert. Die Stadt hatte den Verein, der immer bei der Ausrichtung der Veranstaltung mitgeholfen hat, zwar per Post informiert, der Brief jedoch irrlichterte wohl einige Tage durch verschiedene Abteilungen, ehe er in die zuständigen Hände gelangte.

„Sehr groß“ sei seine Enttäuschung über die Absage gewesen, sagt Glößinger. Überrascht hat ihn die spontane Bereitschaft der Vereinsmitglieder, anzupacken und die Veranstaltung doch noch auf die Beine zu stellen. „Manche haben sogar angeboten, Urlaub zu nehmen, um einspringen zu können.“ Gereicht hat so viel Hilfsbereitschaft dennoch nicht.

Keine Unterstützung

Zum einen, so Glößinger, habe die Stadt dem Verein keinerlei Unterstützung zur Seite stellen können. „Die hätten wir aber gebraucht, da es sich um eine Schulveranstaltung handelt, die wir als Verein rechtlich gar nicht hätten durchführen dürfen.“ Zum anderen hatte die Stadt Sponsoren und Schulen bereits abgesagt. Sie nun, zwei Wochen später, wieder ins Boot zu holen, sei nicht mehr möglich gewesen, sagt Glößinger.

Groll hegt er dennoch gegen niemanden. Schließlich habe er Bürgermeister Braun das Versprechen abringen können, sich kommenden Januar mit sämtlichen Beteiligten zusammenzusetzen, um das Event für 2017 zu planen. Dann soll es nämlich auf jeden Fall wieder stattfinden. Jan Glößinger freut sich schon darauf, hält er doch viel von der Veranstaltung. „Wenn die Schüler die sportliche Herausforderung geschafft haben, sind sie einfach nur glücklich, egal, auf welchem Platz sie gelandet sind.“

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