Schulhaus Oberweihersbuch vor Auflösung?

6.5.2016, 06:00 Uhr
Schulhaus Oberweihersbuch vor Auflösung?

© Foto: Thomas Scherer

„Faktisch ist damit eine Stadtratsentscheidung vorweggenommen“, sagte ein Vater, der sich über dieses Vorgehen mehr als verwundert zeigte. Er ergänzte: „Ich halte dieses Vorgehen für befremdlich, mit Demokratie hat das nichts zu tun.“

Tatsächlich ist nie im gesamten Stadtrat über die Zukunft des kleinen Schulhauses in Oberweihersbuch gesprochen worden, geschweige denn gibt es einen Stadtratsbeschluss dazu. Wohl wurde auf Versammlungen mit Betroffenen von Bürgermeister Kurt Krömer und Grundschulrektorin Gabriele Klenk für die Auflösung des dörflichen Standortes argumentiert und dem Umzug der Kinder in das Schulhaus der Mittelschule am Neuwerker Weg der Vorzug gegeben.

Schnelles Handeln nötig

Als Antwort an die Bürger in der jüngsten Stadtratssitzung wiederholte Krömer das „Brandschutzargument“. In Oberweihersbuch habe das Brandschutzkonzept zwar noch Bestandschutz, bei Veränderungen müsse es aber angepasst werden. Egal, wie eine Entscheidung im Stadtrat ausfalle, ob das Gebäude weiter eine Schule bleibe oder in einen Hort umgewandelt werde, der Brandschutz müsse modernisiert werden. Schnelles Handeln sei zudem erforderlich gewesen, da das Schulamt Platzbedarf für den Unterricht von Flüchtlingskindern habe und speziell in der Mittelschule Stein nachgefragt habe. Er habe daraufhin angewiesen, die vier ungenutzten Klassenzimmer der Mittelschule als nicht frei zu melden.

Irritationen aber gab es nicht nur bei den Eltern, sondern auch bei der CSU. In seiner Haushaltsrede (wir berichteten) hatte Bürgermeister Krömer den 1,5-Millionen-Euro-Posten (verteilt auf zwei Jahre) angesprochen, der für den Umbau des Gebäudes Oberweihersbuch in einen Hort eingestellt sei. Nachdem es keinerlei Diskussion oder Nachfragen zu diesem Haushaltsansatz gegeben habe, gehe er davon aus, dass mit Abschluss des Schuljahres 2015/16 die Umbauarbeiten beginnen können.

Widerspruch der CSU

Dies rief den energischen Widerspruch von CSU-Fraktionssprecher Norbert Stark hervor. Die CSU tritt für die wohnortnahe Beschulung ein, sie möchte die drei Standorte in Stein, Neuwerker Weg, Mühlstraße und Oberweihersbuch erhalten. Wohingegen Bürgermeister Krömer die hohe Investition in die Mittelschule, ebenfalls am Neuwerker Weg, ansprach. Allein in diesem Jahr sind es nochmals zwei Millionen Euro. Wegen des Schülerrückgangs stehen in diesem Schulhaus Zimmer leer, sie könnten — gut saniert mit neuestem Brandschutz — von der Grundschule genutzt werden.

In der Stadtratssitzung am 31. Mai, kündigte Bürgermeister Krömer auf FN-Nachfrage an, werde das Thema Schulstandort behandelt.

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