Seukendorfer Wehr warnt: Vom Fettbrand zum Flammenmeer

13.6.2017, 13:00 Uhr
Seukendorfer Wehr warnt: Vom Fettbrand zum Flammenmeer

© Foto: Grillenberger

Ihre langen dunkelblonden Haare fallen leicht zerzaust auf die Kittelschürze. Die Dame steht vor dem Herd, als das Telefon klingelt. "Frau Meier wollte eigentlich ein Grillhähnchen mit Pommes zubereiten", moderiert der stellvertretende Feuerwehrkommandant Stefan Kutzberger, "doch dann klingelt das Telefon, und sie ist abgelenkt."

Frau Meier ist natürlich keine echte Person, sondern eine Puppe. Und das Szenario ist eine Fettexplosion, die es in sich hat. "Das passiert leider noch viel zu häufig in den Haushalten", sagt Kutzberger, als seine Kollegen währenddessen eine Dose Wasser in das heiße Fett kippen. Ein Feuerball steigt in die Luft und eine Hitzewelle erfasst die Zuschauer.

Nur kein Wasser

Faszination und Schock stehen den Besuchern gleichermaßen ins Gesicht geschrieben. Ein kleines Mädchen hat sogar Angst bekommen und beginnt zu weinen. Nie Wasser auf brennendes Fett schütten — diese Regel dürften aber alle verstanden haben. Ein Fettbrand muss erstickt werden.

Schrecken möchte hier natürlich niemand verbreiten, aber der Tag der offenen Tür soll auch über die Arbeit der Feuerwehr aufklären und unterhalten. "Wir möchten uns präsentieren", erklärt Kutzberger. "Wer wir sind, was wir machen und natürlich Nachwuchs anwerben."

Die Freiwillige Feuerwehr in Seukendorf zählt aktuell 175 Mitglieder, wovon 42 aktiv im Dienst sind. "Aber leider haben wir nur fünf Jugendliche", bedauert die erste Vorsitzende Doris Wedel.

Der Kommandant Jörg Bohun pflichtet ihr bei: "Momentan sind es nur drei Mädels und zwei Jungs – das dürften ruhig ein bisschen mehr werden."

Spritzenwagen oder Truck

Das vielfältige Programm soll das ändern. Neben der Fett- gab es auch eine Sprühdosenexplosion sowie Vorführungen der Sportgruppe, von Drogen- und Sprengstoffspürhunden der Polizei und eine Präsentation des Vereins.

Zwischen den Darbietungen konnten die Besucher insgesamt 21 Fahrzeuge bestaunen. Darunter ein sogenannter "Tragkraftspritzenanhänger" aus dem Jahr 1929, ein original US-Feuerwehrtruck und ein Volkswagen T1 Bulli von 1957.

Den rund 600 Gästen – überwiegend Familien mit Kindern – scheint es jedenfalls viel Spaß gemacht zu haben. Und die kleinen Besucher konnten sogar ihr Talent als angehende Feuerwehrleute unter Beweis stellen: Bei der Spritzwand in Form eines Hauses war es ihre Aufgabe, die sieben Flammen aus Holz mit dem Wasserstrahl zu löschen. Sobald die letzte Flamme erloschen, beziehungsweise umgeklappt war, erschien eine Botschaft im Fenster: "Feuer gelöscht! Die Jugendfeuerwehr wünscht euch einen schönen Tag."

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