Siedler von Catan stechen Computer aus
1.3.2017, 13:00 UhrDie 11-jährigen Freundinnen Leony und Anna kommen eigens wegen des Spielevents ins Jugendhaus. Die Zutaten für einen gelungenen Abend sind für die beiden klar: Das Strategiespiel "Die Siedler von Catan" – mittlerweile ein richtiger Klassiker – und jede Menge Süßigkeiten. "Es ist cool, dass der Spieleabend nichts kostet, und die Süßigkeiten gibt es umsonst", schwärmt Leony. Die Süßigkeiten des Jugendhauses, die für alle sein sollen, stocken die beiden Naschkatzen gerne um ihre eigenen Vorräte auf, schließlich sollen sie nicht zur Neige gehen. Eine Partie Siedler kann schon mal mehrere Stunden dauern. Besonders, wenn Leony und Anna Gefallen daran gefunden haben, Tahina, die gerade ein freiwilliges soziales Jahr in dem Haus absolviert, abzuzocken.
Gespielt wird in kleinen Grüppchen unter Gleichaltrigen. Auch die Freunde Lea (16), Marcel (17), Tamina (16) und Toni (18), die jeden Freitag ins Jugendhaus kommen, sind gerne dabei. Die "Club-Mate-Fraktion", wie Betreuerin Ute Zayitschek die Teenager nach deren Lieblingsgetränk nennt, spielt "Wizard". Das Kartenspiel erfordert gutes Einschätzungsvermögen. Jeder Spieler muss zu Beginn einer jeden Runde seine Erfolgsquote bei den Stichen angeben und so die Karten auf seiner Hand einschätzen. Darüber, wer am Ende gewinnen wird, ist sich die sonst so harmonische Gruppe jedoch nicht einig.
Neuerscheinungen im Test
Auch Leony und Anna, die unterdessen mit Tahina Siedler spielen, sind sich so manches Mal nicht ganz grün. Möglicherweise gingen sie beide bei Jugendhausleiter Matthias Zöllmer in die Brettspielschule. Betreuerin Ute berichtet, dass der einen beim Spielen schon gerne mal etwas über den Tisch zieht. Ute Zayitschek und Matthias Zöllmer legen selbst auch Hand an in Sachen Spiele und testen geliehene Neuerscheinungen. Was für gut befunden wird, ergänzt das Jugendhaus-Sortiment. So auch das Geschicklichkeitsspiel "Riff Raff", bei dem Ute prompt gegen Matthias verliert.
Matthias Zöllmers persönliche Lieblingsspiele im Jugendtreff sind abseits von den altbekannten Klassikern zu finden. "Zombicide" beispielsweise, bei dem sich die Spieler gegen Zombies verteidigen oder zusammen Nahrung sammeln müssen und nur die Kooperation der Spieler zum Erfolg führt. "Man spielt miteinander, sonst kann man nicht überleben", erklärt Zöllmer. Ihn überzeugt das Spiel aber vor allem aufgrund der modernen Aufmachung, die auch PC-spielende Kinder anspricht, und mit coolen mangaähnlichen Figuren aufwartet.
Ganz oben auf Zöllmers Hitliste steht aber das altersübergreifende Familienspiel "Concept", bei dem alltägliche Begriffe wie Steak, Gebiss oder BH anhand von Piktogrammen und ganz ohne Worte erklärt werden müssen. So wird beispielsweise ein Stein auf Essen und einer auf das Symbol Tier gelegt, um das Wort Steak Stück für Stück zu erschließen. Das erfordert Strategie und Einfühlungsvermögen in das Gegenüber.
Für Kinder würden Brettspiele wieder interessanter, begründet Matthias Zöllmer seine Entscheidung für den regelmäßigen Spieleabend. Die Branche boome seit fünf, sechs Jahren und bringe tolle Neuheiten auf den Markt. Aber auch klassische Strategiespiele wie "Die Siedler von Catan" stehen bei den Kindern immer noch hoch im Kurs, wie Leony und Anna beweisen.
Der Brettspieleabend ist nur ein Angebot aus dem vielseitigen Repertoire des Jugendhauses Oasis. In Kürze wird das Programm für Kinder und Jugendliche um Kampfsporttraining mit einem professionellen Trainer erweitert.
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