Singen auf der großen Bühne

24.7.2012, 09:00 Uhr
Singen auf der  großen Bühne

© Schönfeld

Die Stimmung hinter der Bühne ist angespannt vor der Generalprobe. Gleich heißt es für die Teilnehmer raus auf die große Bühne des Konzertsaales der Nürnberger Symphoniker. Ein letztes Mal proben, zusammen mit dem Orchester unter der Leitung von Chefdirigent Alexander Shelley.

Seit Wochen hat Chorklassenleiter Kurt Mitländer mit seiner 5. Klasse der Langenzenner Realschule auf diesen Moment hingearbeitet. Stundenlang haben die Langenzenner Kinder die „klasse.im.puls-Hymne“ aus der Feder des Nürnberger Komponisten Heinrich Hartl eingeübt. Genauso wie sein Zirndorfer Kollege Luis Macher, der mit seiner 6. Klasse eine Arie aus der Oper Carmen einstudierte. Und dann kurz bevor es losgeht, kommt es zu einer kleinen Panne: Weil die Eingangstüre versperrt ist, kommen die Langenzenner erst im letzten Moment zur Stellprobe.

Drinnen spielt Projektmanagerin von „klasse.im.puls“ Evelyn Beißel ein letztes Mal mit den Kindern den Auftritt durch. Und dann der große Moment: Mit einem Mal verschmelzen sieben Chorklassen der fünften Jahrgangsstufe beim Singen der Hymne zu einem homogenen Ganzen. Plötzlich spielt es keine Rolle mehr, wer von welcher Schule kommt. Alle konzentrieren sich auf die eine Sache: Den großen Auftritt.

Eine Herausforderung und eine einmalige Erfahrung, wie Evelyn Beißel weiß. „Die Idee ist, die Jugendlichen durch die Teilnahme am Projekt an das Konzertleben und das gemeinsame Musizieren mit einem Profiorchester heranzuführen“, erklärt Beißel und führt die Schüler in den Konzertsaal. Dort wartet der Chefdirigent Alexander Shelley mit seinem Symphonieorchester auf die Schüler zur Generalprobe. „Ich bin schon gespannt und ganz aufgeregt“, sagt die 11-jährige Schirin aus der Langenzenner Chorklasse.

Dirigent Shelley gibt keinen Anlass zur Aufregung. Er arbeitet in diesem Rahmen das zweite Mal mit den Jugendlichen. Ganz ungezwungen, jedoch hochprofessionell lässt er seinen jungen Chor die einzelnen Passagen üben. Hört, korrigiert und justiert die Stimmen. „Die Lehrer haben das ganz gut vorbereitet“, lobt er. „Es ist packend und schön, mit den Jugendlichen zu arbeiten“, findet der Chef der Symphoniker.

Zum Auftritt im bis auf den letzten Platz gefüllten Konzertsaal an der Nürnberger Bayernstraße ist alles perfekt. Der Konzertabend, eine Erfahrung für Akteure und Zuhörer gleichermaßen. Die beiden Chorleiter Kurt Mitländer aus Langenzenn und Luis Macher aus Zirndorf sind „sehr stolz“ auf ihre Schüler. Beim „klasse.im.puls-Projekt“ geht es „nicht einfach nur um das Singen um des Singens willen“, resümiert Projektleiterin Evelyn Beißel. „Vielmehr lernen die Schüler bei diesem Musikförderprojekt in vielfältiger Weise, das Hinhören, Aufeinander-Hören und Zuhören — ein unschätzbarer Wert in unserer reizüberfluteten Zeit.“

Keine Kommentare