Skate-Park in Obermichelbach bleibt wohl ein Traum

29.3.2017, 16:00 Uhr
Skate-Park in Obermichelbach bleibt wohl ein Traum

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Fast drei Stunden diskutierten die Jugendlichen mit Bürgermeister Herbert Jäger. Auch die zweite Bürgermeisterin Ingrid Wendler-Aufrecht (Grüne), Gemeinderätin Sabine Stockert (FW) sowie Jugendpflegerin Hilda Inhof waren in den Jugendtreff gekommen. Ganz oben auf der Liste stand bei den Jungen, die an dem Abend in der Mehrheit waren, der Bau eines Skate-Parks. Doch dass der Gemeinderat diesen bewilligt, ist aufgrund der hohen Investitions- und Unterhaltskosten Jäger zufolge nicht zu erwarten.

Außerdem habe es in Obermichelbach schon einmal einen Skate-Park gegeben. "Der war nicht besonders attraktiv, und als das Hauptgerät kaputt war, hat man sich damals für den Abbau entschieden", sagte der Bürgermeister und erinnerte daran, dass ja der Skate-Platz in Veitsbronn benutzt werden könne – der ohnehin schon immer größer gewesen sei. Einer der jungen Gesprächspartner warf indes ein, dass dieser Park mittlerweile auch nicht mehr der sicherste sei. "Meines Wissens nach will die Gemeinde nachbessern", sagte Jäger. Potenzielle Gefahrenstellen seien "selbstverständlich" zu beseitigen.

Auch über den neuen Bike-Park, der voraussichtlich im April eröffnet werden soll, wollten die Jugendlichen reden: Sie würden sich gerne an dessen Pflege beteiligen und wünschen sich eine Hütte, in der sie das Werkzeug lagern können. "Mit Schaufeln und Pickeln unterm Arm auf dem Rad hinzufahren, ist voll stressig", klagte Leon, der sich auf dem Areal bereits engagiert hat. Jäger hält eine Handwerkerhütte für rund 1000 Euro für denkbar; im Haushalt seien aktuell etwa 5000 Euro für weitere Maßnahmen auf dem Bike-Platz vorgesehen.

Nichts Hochprozentiges

Gebraucht werden dort neben Mülleimern auch noch ein paar Bänke zum Chillen, finden die Jugendlichen. Jäger forderte sie auf, kreativ zu werden und sich zu überlegen, wie diese aussehen könnten. Sobald sie eine Idee hätten, würde er das weitere Vorgehen mit dem Bauhof absprechen.

Was die jungen Obermichelbacher außerdem umtreibt, ist die Tatsache, dass ein Ausgeh-Ort fehlt. Brennend interessierte sie daher: Würde der Jugendtreff dafür zur Verfügung stehen? Jugendpflegerin Inhof erklärte, dass das grundsätzlich machbar wäre. Allerdings nur unter gewissen Bedingungen: Bier dürfte – wie gesetzlich geregelt – ausschließlich von Jugendlichen ab 16 Jahren konsumiert werden. Schnaps und anderes Hochprozentiges sei absolut tabu. Zudem sollte ein solcher Treff in die Abendstunden gelegt werden, wenn die Jüngeren daheim sind.

Ob das Angebot funktioniert, so Inhof, hänge vom Verantwortungsbewusstsein der Jugendlichen ab. Problematisch werde es, wenn junge Erwachsene von außerhalb kämen, die sich nicht an die Regeln halten. Diese Erfahrung habe man vor etwa 20 Jahren gemacht. "Damals ist es ausgeartet und wir haben drei Tage gebraucht, um den Jugendtreff aufzuräumen. Dass der Gemeinderat dem Ganzen dann einen Riegel vorgeschoben hat, war verständlich."

Ein verbesserter Fahrplan soll Jäger zufolge ab 1. April die Buslinie 123 entlasten. Mitnehmen konnte er wiederum viele Ideen fürs Ferienprogramm: Eine Lan-Party, Wasserski, eine Fahrt zum Monte Kaolino in der Oberpfalz sowie einen Graffiti-Workshop fände die Zielgruppe super.

Und auch ein zunächst kurios anmutender Vorschlag wurde ihm mit auf den Weg gegeben: "Wie wäre es, wenn man die tristen Straßenlaternen bunt umhäkeln würde? Das würde uns von anderen Orten total abheben und man könnte alle Vereine in die Aktion einbeziehen", sagte Simon. Nachdem er für die Idee von anderen Jugendlichen erst einmal belächelt worden war, befand der Gemeindechef: "So dumm ist die Idee gar nicht. Ich finde sie vielmehr richtig gut. Das ist auch eine Art Kunstprojekt." Weil unter den Jugendlichen aber keine Häkel- oder Strickkünstler anwesend waren, regte Inhof an, den Kontakt zur örtlichen Handarbeitsgruppe zu suchen oder mal mit den Senioren bei Kaffee und Kuchen über die Aktion zu sprechen. Vielleicht würden sich dabei die gesuchten Talente finden lassen?

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