Snooker-Fans schauen auf Fürth

25.8.2011, 21:16 Uhr
Snooker-Fans schauen auf Fürth

© imago/Contrast

Eurosport überträgt erstmals 17 Stunden live von einem Turnier der im Vorjahr vom Weltverband WSA ins Leben gerufenen EPC-Serie (European Players Championship), wobei die Bilder aus Fürth in 59 Ländern zu sehen sind — gut fürs Fürther Image und ein Beweis für die hohe sportliche Qualität.

Drei der zwölf Turniere, in denen es jeweils um stattliche 50000 Euro Preisgeld, vor allem jedoch um wichtige Weltranglistenpunkte geht, haben bereits in England stattgefunden. Die Sieger hießen Ronnie O’Sullivan, die wohl schillerndste Figur der Szene und der einzige ganz „Große“, der noch nicht in Fürth gespielt hat, Judd Trump, der überraschende Vorjahressieger in Fürth, und Ben Woollaston, einer vielen leistungsstarken „jungen Wilden“. Sie sitzen den etablierten Stars wie Mark Williams (Nr. 1 der Weltrangliste), John Higgins (2), Mark Selby (3), Ding Junhui (4), Shaun Murphy (5) und Neil Robertson (6), um nur einige zu nennen, im Nacken. Genau deshalb wurde diese Serie mit Fürth als einem von zwei deutschen Austragungsorten eingeführt; mehr Bewegung soll in das starre Snooker-System kommen.

Natürlich nutzen auch die Spieler des Gastgebers SSC Fürth, die in der bevorstehenden Zweitliga-Saison als klarer Aufstiegsfavorit gelten, die Chance, um im „Heimspiel“ ihren Leistungsstand gegen starke Gegner zu testen. Chris McBreen und Patrick Einsle, die schon zweimal in England um den Profi-Status gekämpft haben, sind leistungsmäßig durchaus in der Lage, sich am Donnerstag durch die K.-o.-Runden der Qualifikation für das 128er-Hauptfeld der Paul Hunter Classic zu kämpfen. Die größten Chancen werden jedoch Ali Kirim eingeräumt, der es zweimal mit normalerweise schlagbaren Gegnern zu tun bekommt und sich zudem in den vergangenen Wochen intensiv vorbereitet hat. Abzuwarten bleibt dagegen, ob von den übrigen SSC-Startern — Julian Gärtner, Thomas Cesal, Soner Sari, Robert Sax, Stefan Joachim, Thomas Wacker und Bernd Friedrich — der eine oder andere für eine positive Überraschung sorgen kann.

Gleiches gilt auch für den zusätzlichen Amateur-Cup der Kontinentaleuropäer, in dem es (ohne die starken Spieler aus der Qualifikation von der Insel) für den Sieger um 500 Euro und um eine Wildcard, also die Startberechtigung beim German Masters im Februar 2012 in Berlin geht, dem einzigen deutschen Weltranglistenturnier. Sicherlich nicht nur ein besonderer Anreiz für McBreen, seinen Vereinskollegen Einsle und Lasse Münstermann, den zweiten deutschen Spitzenspieler, sondern auch für etliche spielstarke Konkurrenten aus den Nachbarländern.

Spannender Snooker-Sport also an diesem Wochenende — auch wenn das interessante „Beiprogramm“, das überwiegend im Nürnberger „Ballroom“ stattfindet, dem neuen Billardzentrum und Spiellokal des SSC Fürth, im Schatten des PHC steht. Prognosen zu stellen über den Ausgang der achten Turnierlauflage, ist nicht nur unmöglich, sondern im Grunde auch müßig. Denn glänzend mit dem Queue und den 22 Kugeln umgehen können alle, die ab Freitag in der Stadthalle an die Tische gehen.

Die Qualifikationsrunden der Amateure beginnen am Donnerstag um 9.30 Uhr (Stadthalle und Billardzentrum „Ballroom“, Nürnberg, Fürther Straße 301). Am Freitag geht in der Stadthalle ab 9.30 Uhr bis gegen 23 Uhr das Hauptfeld in den ersten drei Runden an den Start, ab 19.30 Uhr laufen die letzten Spiele der Qualifikation.

Am Samstag ist Turnierbetrieb von 9.30 bis etwa 23 Uhr, Sonntag stehen ab 10 Uhr die Achtel-, Viertel- und Halbfinalpartien an. Um 16 Uhr steigt das Halbfinale, um 20 Uhr das Finale. Eurosport überträgt live am Freitag (13.30—16/18.15—23 Uhr), Samstag (19—23 Uhr) und Sonntag (14.15—16/19—20 (zeitversetzt) und 20—22.30 Uhr).

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