Sonnwendfeuer als Todesfalle für Tiere

23.6.2017, 17:00 Uhr
Sonnwendfeuer als Todesfalle für Tiere

© Christian Schneider

Frau Gehret, welche Gefahr geht für die Kleintiere von den Feuern aus?
Martina Gehret: Die aufgeschichteten Holzhaufen bieten ideale Versteckmöglichkeiten für Igel, Mäuse oder Eidechsen. Auch Vögel wie der Zaunkönig oder das Rotkehlchen nisten gerne darin. Diese Tiere und ihr Nachwuchs kommen dann jedoch in den Flammen qualvoll ums Leben.


Sonnwendfeuer als Todesfalle für Tiere

© LBV

Wie kann man den Tod dieser Tiere umgehen?
Gehret: Bereits bei der Vorbereitung der Holzhaufen kann man einiges richtig machen. Die ersten 50 Zentimeter vom Boden aus sollte nur locker aufgeschichtetes Material wie Stämme und Äste enthalten. Dies macht es für die Tiere uninteressanter, sich in dem Haufen einzunisten. Außerdem sollte das Holz möglichst erst am Tag des Feuers aufgebaut werden oder kurz vor dem Abbrennen noch einmal umgeräumt werden. Mit Ultraschallgeräten wie zum Beispiel dem Marderschreck oder Netzen und engmaschigen Zäunen können zumindest größere Tiere abgehalten werden. Notfalls sollten die untersten 50 Zentimeter wenigstens kurz mit einem Gartenschlauch gewässert werden.


Wie sehen Sie die Unterstützung seitens der Behörden?
Gehret: Immer mehr Landratsämter und Städte bieten mittlerweile Informationen zum Thema. Wird der Tod von Tieren beim Feuer von vielen Leuten beobachtet, drohen auch Strafen von mehreren tausend Euro. Wenn nämlich bekannt ist, dass die Holzhaufen von Tieren als Brut- und Wohnstätte genutzt werden, dürfen diese nicht mehr verbrannt werden. Alle Wildtiere sind gesetzlich geschützt.

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