Sozialticket für Bus und Bahn

10.7.2009, 00:00 Uhr

In erster Linie geht es darum, Unterschriften für die Einführung eines Sozialtickets zu sammeln. Symbolisch wollen die Aktivisten auch den Zugang zur U-Bahn versperren, der nur mit einem Sozialticket «freigemacht» werden kann, entsprechende Tickets werden dazu verteilt.

Damit soll darauf hingewiesen werden, dass die öffentlichen Verkehrsmittel von vielen Menschen kaum benutzt werden können, weil sie sich die Nutzung nicht leisten können. Ab 17 Uhr wird der Besuch einer Gruppe von Aktivisten aus Nürnberg erwartet, die nach Beendigung ihrer Aktion in Nürnberg der Nachbarstadt mit der U-Bahn einen Besuch abstatten.

Mobilität als Grundrecht

Vom Fürther Stadtrat, der die Einführung eines Sozialtickets unter der Voraussetzung, dass die bis dato eher zögerlichen Nürnberger Ratskollegen mitziehen, befürwortet, verlangt das Bündnis, die Forderung erneut und mit mehr Nachdruck als bisher in die Verhandlungen zwischen den Städten einzubringen.

Dabei verweist das Bündnis auf Städte wie Dortmund, München, Berlin, Leipzig und das Bundesland Brandenburg, die das Sozialticket bereits eingeführt haben. Das Bündnis Sozialticket sieht Mobilität als soziales Grundrecht an, das in diesem Fall von den Kommunen eingelöst werden muss. Die Kosten dafür sollen sich in vertretbaren Grenzen halten, es muss kein Bus, keine U-Bahn mehr als bisher fahren.

Viel mehr als die im Regelsatz des Arbeitslosengeldes II für die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel vorgesehenen 11,23 Euro könnten die meisten armen oder von Armut bedrohten Menschen, die die potenziellen Nutznießer eines Sozialtickets sind, erfahrungsgemäß nicht für öffentliche Verkehrsmittel zahlen.