«Spaß im Gelände»

22.10.2009, 00:00 Uhr
«Spaß im Gelände»

© ts

Stadtmeisterschaften, also der sportliche Wettkampf über Vereinsgrenzen hinweg für alle Bürger, sind im Schwimmen, Tennis, Tischtennis oder Kegeln durchaus gängig. Im sehr speziellen und aufwändigen Motorradsport ist das ein eher ungewöhnlicher Gedanke. Wie und warum ist man beim 1. AMC auf diese Idee gekommen, Herr Grassinger?

Grassinger: Pate standen natürlich andere Sportarten. Vor Jahren sind wir deshalb von der Stadt angesprochen worden, ob wir so etwas nicht auch ausrichten könnten. Die Zusage ist uns nicht schwer gefallen, denn dieses Angebot war eine gute Möglichkeit, Werbung für den Verein und den Motorsport generell zu betreiben. Inzwischen ist die Stadtmeisterschaft schon Tradition, der Termin wird von unseren Fahrern nach den offiziellen Meisterschaftsrennen um bayerische und deutsche Titel gut angenommen. Die von der Stadt gestifteten Ehrenpreise und Pokale sind sehr geschätzt.

Wer darf teilnehmen und wer außer den eigenen Mitgliedern fährt überhaupt mit?

Grassinger: Teilnehmen darf jeder Zirndorfer Bürger und jedes Mitglied in einem Zirndorfer Verein, unabhängig von seinem Wohnort. Leider hält sich das Interesse von Nicht-AMC-Mitgliedern in engen Grenzen, sie sind im Feld der etwa 40 Enduro-Starter und der 30 Trial-Fahrer an den Fingern einer Hand abzuzählen. Ich würde mir wünschen, dass die Beteiligung von Außenstehenden größer wäre. Denn viele, und nicht nur junge Leute, haben eine geeignete Maschine in der Garage, fahren damit vielleicht sogar verbotenerweise im freien Gelände. Bei uns könnten sie ihre Geschicklichkeit, ihre Fitness im Umgang mit der Maschine testen. Kostenlos zudem, denn es wird kein Startgeld erhoben, Versicherung und technische Abnahme der Maschinen sind in der Meldung inbegriffen. Meldungen für Trial sind bis eine halbe Stunde vor dem Start um 10 Uhr und für Enduro bis 12 Uhr (Start um 14 Uhr, Anmerkung der Redaktion) möglich.

Ist die Zurückhaltung nicht verständlich; besonders aus Angst vor Verletzungen, aber auch aus dem Gefühl heraus, das eigene Leistungsvermögen überhaupt nicht einschätzen zu können?

Grassinger: Natürlich. Nur, ein gewisses Risiko ist in keinem Sport auszuschließen. Aber ein bisschen mehr an Neugier wäre schön. Im Trial, für mich die Grundschule des Motorradfahrens schlechthin, werden unterschiedlich schwierige Parcours vom Anfänger bis zum Spezialisten in sieben Klassen angeboten. Und auch auf dem Rundkurs im Gelände – für den Nachwuchs dauert die Fahrzeit eine halbe Stunde, für die drei anderen Klassen einschließlich Damen und Senioren 60 Minuten – sind die Schwierigkeiten kalkulierbar. Da muss sich keiner bei vernünftiger Fahrweise auf dem abwechslungsreichen Kurs überfordern. Spaß jedoch kann jeder haben, der einmal im Gelände und nicht nur auf der Straße Motorrad fahren will.

Und Ihr Wunsch für die achte Auflage der Stadtmeisterschaft?

Grassinger: Schönes Wetter natürlich. Ganz besonders aber würde uns alle im Verein freuen, wenn wir ein paar mehr Nichtmitglieder als in der Vergangenheit am Start begrüßen könnten. Und unfallfreie Wettkämpfe mit einem Feuerwerk guter Leistungen, denen nach der Siegerehrung dann ein wirkliches Feuerwerk als Schmankerl zum Ende der Wettkampfsaison folgt. Interview: WIELAND PETER