SPD will für Laubendorf bei der Bahn Druck machen

11.8.2015, 06:00 Uhr
SPD will für Laubendorf bei der Bahn Druck machen

© Foto: Leberzammer

Der jüngste Unfall liegt erst einige Wochen zurück. Ein schiefes, provisorisches Warnkreuz, das eigentlich dort fest verankert ist, hat das vom Zug erfasste Auto umgerissen. Das erinnert noch an den zum Glück glimpflich verlaufenen Zusammenstoß.

„Seit 2007 haben wir jedes Jahr einen schweren Unfall gehabt“, berichtet Stefan Spano den Besuchern aus München mit einem Kopfschütteln. Der Langenzenner SPD-Stadtrat kennt als aktiver Feuerwehrmann den damit verbundenen Schrecken auch ganz persönlich.

Besonders unverständlich sind ihm die Reaktionen der Deutschen Bahn. „Das Risiko wird kleingeredet“, meint er, „hier fährt doch keiner zum Spaß da rein.“ Dabei erscheint der Bahnübergang auf den ersten Blick nicht unübersichtlich. Doch die Regionalbahn, die Nürnberg mit Markt Erlbach verbindet, rauscht an dieser Stelle mit guten 60 Stundenkilometer heran. Kurz nicht aufgepasst — das kann schnell zum Verhängnis werden.

„So wie es jetzt ausgeschildert ist, lässt sich auf diese Weise an der Situation hier nichts mehr verbessern“, findet Harry Scheuenstuhl. Die Lösung könne nur eine Blinklicht- und Schrankenanlage sein – etwas, was die meisten Anwohner schon seit Jahren fordern. „Das dauert viel zu lange“, beklagt SPD-Stadträtin Irene Franz, „hier geht es um Menschenleben. “

Einer Finanzierung nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz — je ein Drittel der Kosten übernehmen dabei Kommune, Staat und Bahn — verweigere sich der Konzern jedoch immerfort. „Es kann nicht sein, dass alles auf die Gemeinden und Städte abgewälzt wird und Finanzminister Söder stellt sich dann hin und sagt, Bayern ist schuldenfrei“, schimpft Scheuenstuhl.

Über zwei Parlamente wollen die Sozialdemokraten nun Druck machen. „Harry, wir werden die Bahn vom Landtag anschreiben, damit hier bald etwas geschieht“, kündigt Fraktionssprecher Rinderspacher an, während der ebenfalls zum Ortstermin am Bahnübergang erschienene Bundestagsabgeordnete Carsten Träger dasselbe Ansinnen von Berlin aus beschleunigen möchte. Weiterhin nichts zu tun und damit den nächsten schweren Zwischenfall in Kauf zu nehmen, das sei nicht hinzunehmen. Und es gibt in der Region auch Beispiele, bei denen nach Jahren endlich gehandelt wurde — etwa der Bahnübergang in Ipsheim (Landkreis Neustadt - Bad Windsheim). Die Bahn auf Schrittgeschwindigkeit herunterzubremsen, ist für Scheuenstuhl keine Alternative: „Die Verbindungen auf dem Land sollen schnell und attraktiv bleiben oder es werden.“

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