Spot an! Studenten lassen Langenzenn leuchten

24.9.2016, 12:30 Uhr
Spot an! Studenten lassen Langenzenn leuchten

© Foto: Wraneschitz

An Schlaf war kaum zu denken. Einige Nächte haben sich eine neunköpfige Studentengruppe der Hochschule Coburg, ein Assistent sowie Dozent Michael Müller um die Ohren geschlagen, damit alles klappt. "Nach vier Uhr früh ins Bett gekommen" sei er die vergangenen Tage, sagt Müller und lacht. Kein Wunder, kann sich das Ergebnis aus seiner Sicht doch sehen lassen.

Die Studentinnen und Studenten der Innenarchitektur waren sehr fleißig. Sie stellten an den Häusern mit den historischen Fassaden rund um den Prinzregentenplatz verschiedenste Leuchten auf und richteten sie aus. Anschließend wurden die Lichtkegel aus der Ferne betrachtet und nochmals korrigiert. Denn anders als bei der Klosterkirche, die schon lange mit kräftigen Strahlern direkt angeleuchtet wird, geht es bei dieser Installation darum, die Fassaden so ins Licht zu setzen, dass Fenster, Bausteine und Strukturen deutlich erkennbar werden.

An mehreren Stellen haben die Studenten Leuchten in Bäume gehängt. Das hebt die Tiefe des Raums nochmals hervor. In einem Lkw hinter der Klosterkirche sind jede Menge verschiedenster Leuchtelemente verstaut, aus denen sie mit ihrem Dozenten jeweils das Passende aussuchen.

Leerrohre sind vorhanden

Auch Stadtbaumeister Anton Meier wirkt zufrieden. Er hat die Idee für "Langenzenn leuchtet" von einem Treffen fränkischer Bauamtsleiter mitgebracht. Bei diesen Veranstaltungen tauschen sich die Fachleute aus – auch über die Belebung historischer Innenstädte. Vielerorts leuchten die alten Stadtkerne inzwischen nicht nur bei speziellen Veranstaltungen, sondern dauerhaft, hat Meier erfahren. Und das hat der Stadtbaumeister wohl auch im Hinterkopf. So sind bereits bei der Innenstadtsanierung Leerrohre für eine mögliche Elektroinstallation mit verlegt worden.

Nun kann die Bevölkerung anderthalb Wochen lang einen Eindruck gewinnen, was lichttechnisch möglich wäre, um die Innenstadt zum Strahlen zu bringen. Der Stadtrat hat für die Kurzzeit-Installation immerhin einen fünfstelligen Betrag bereitgestellt. Das zeigt: Dessen Mitglieder hat Meier wohl bereits vom Sinn überzeugt.

Am Freitag stimmte zuerst die Stadtkapelle Langenzenn auf die Aktion ein. Dann berüßten Bürgermeister und Landrat die Besucher. Danach erklärte Hochschuldozent Michael Müller auf einer halbstündigen Führung durch die Altstadt das Leuchtkonzept.

Am Ende des Eröffnungsabends stand ein Nachtwächterspaziergang mit Klaus Brunner vom Heimatverein Langenzenn. Und egal, ob Storchenapotheke, die Schmiede Stinzendörfer, das Heimatmuseum oder das Alte Rathaus mit dem Brunnen davor und der Klosterkirche im Hintergrund – eines steht fest: So hat noch niemand Langenzenn bei Nacht gesehen.

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