Spuk im Klosterhof

30.6.2017, 07:19 Uhr
Spuk im Klosterhof

© Foto: Klosterhofspiele

"Das kleine Gespenst" ist mittlerweile ein recht ehrwürdiger Geist. Schließlich erblickte es vor sagenhaften 51 Jahren das Licht der Welt. Was ausnahmsweise im doppelten Sinne richtig ist. Denn wie ungezählte Kinder seither wissen: Die defekte Turmuhr von Burg Eulenstein ist schuld daran, dass ein friedliches weißes Nachtgespenst plötzlich zu einem aufgeregten schwarzen Tagesgeist wird . . .

Ottfried Preußler schrieb die zauberhafte Geschichte, die bereits in 44 Sprachen übersetzt wurde und aktuell in der 52. Auflage vorliegt. Auch im Langenzenner Klosterhof finden sich viele Freunde des wunderbaren Autors, bescherte sein "Räuber Hotzenplotz" den Klostermäusen 2016 doch mit rund 5550 Zuschauern einen neuen Besucherrekord.

"In diesem Sommer haben wir uns für ,Das kleine Gespenst’ entschieden, weil es darin viele schöne Rollen gibt", sagt Sonja Soydan, die die aktive Kindergruppe im Rahmen der Klosterhofspiele vor 15 Jahren gründete. Das bewährte Regieteam besteht wieder aus Sue Rose, Sonja Soydan und Sandra Fritsch, die einen kurzen Auftritt als polternde Marktfrau hat.

Alle anderen Rollen übernimmt das junge Ensemble, zu dem 18 Jungen und Mädchen gehören. Noah (9) und Anna (12) Ufer werden zum Beispiel als weißes Gespenst beziehungsweise als General Torsten Torstenson zu sehen sein. Die Geschwister sind seit 2013 dabei und haben schon eine beachtliche Auftrittsliste. Noah gab sein Debüt als Rehkitz, 2016 war er ein verwunschener Ziegenbock. Anna spielte unter anderem einen Zwerg und die Fee Tinkerbell. "Ich mag es, in verschiedene Rollen zu schlüpfen", sagt sie. Am schönsten findet sie es, wenn die Kinder im Publikum Spaß haben: "Lachen ist immer ehrlich."

"Es macht einfach Spaß"

Die neunjährige Naira tritt als schwarzes Gespenst auf und wusste, seit sie ihre große Schwester Lara (14) auf der Klostermaus-Bühne sah, dass sie auch dazugehören will. Sie lacht: "Es macht jetzt einfach Spaß, ein Gespenst zu sein, das alle erschrecken darf. Ich finde mich in meiner Rolle wieder . . ." Nila Fritsch feiert am Premierentag ihren elften Geburtstag und ist sich sicher: "Irgendwie bin ich in den Verein hineingeboren, bei uns spielen alle Theater." Diesmal kommt Nila als Uhu mit dem schönen Namen Schuhu auf die Bühne. "Cool", findet sie das.

Premiere feiert die Produktion auch mit einer klingenden Kooperation: Die Jugendkapelle der Stadtkapelle Langenzenn ist mit von der Partie und wird jede Vorstellung als "Schwedenzug" mit jeweils zehn bis zwölf jungen Musikern begleiten. Die perfekten Kostüme wurden in Nördlingen entdeckt, Angelika Zöllner hat die passenden Schärpen genäht.

Bleibt eigentlich nur noch eine Frage: Glauben die jungen Schauspieler eigentlich an Gespenster? Max (13), der den glatzköpfigen Uhrmacher Zifferle spielt, erklärt: "Natürlich nicht. Aber im Dunkeln fühle ich mich trotzdem nicht so wohl." Noah, der dem Titelhelden ja als Nachtgeist Gestalt verleiht, kann mit einem ziemlich logischen Beweis aufwarten: "Gespenster? Na klar. Man sieht doch, dass ich hier bin . . ."

ZKlostermäuse im Klosterhof Langenzenn: Premiere für "Das kleine Gespenst" ist am kommenden Sonntag, 2. Juli, um 16 Uhr weitere Vorstellungen gibt es bis 30. Juli, jeweils um 16 Uhr. Die Tageskasse ist eine Stunde vor Beginn geöffnet. www.klostermaeuse.de

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