SpVgg erhält das Charly-Mai-Sportfeld

27.3.2015, 13:00 Uhr
SpVgg erhält das Charly-Mai-Sportfeld

© Archivfoto: Winckler

Die SpVgg Greuther Fürth braucht Platz. Beim Kleeblatt treten nicht nur die Zweitliga-Profis gegen den Ball. Im Nachwuchsleistungszentrum tummeln sich zwölf Mannschaften – von der U 8 bis zur U 23. Hinzu kommen das Damen-Team in der Bayernliga sowie die weibliche U 17 und U 23.

Schon seit Jahren nutzt die SpVgg deshalb – wie viele andere Fürther Vereine – zusätzlich städtische Plätze, unter anderem das Charly-Mai-Sportfeld beim Schießanger, auch als Bezirkssportanlage bekannt. Weil das Rathaus hier nach dem Grundsatz vorgeht, dass Teams, die höherklassig spielen, Vorrang haben, wird der Platz laut Sportreferent Markus Braun bereits „ohnehin zu 80 Prozent“ vom Kleeblatt genutzt.

Jetzt wollen Stadt und Verein eine Vereinbarung treffen, die sie bereits vor drei Jahren ausgetüftelt haben (wir berichteten): Jenseits der Zeiten für den Schulsport – also an Wochentagen nach 17 Uhr und an Wochenenden – wäre der Platz ausschließlich für die SpVgg reserviert. Im Gegenzug übernimmt sie die Pflege des Rasens.

In ähnlicher Weise hat die Stadt vor rund vier Jahren den Schulsportplatz in Stadeln an den FSV überantwortet. Der Vertrag mit der SpVgg soll ab Januar gelten und zunächst über eineinhalb Jahre laufen. „Das ist eine faire Sache zum beiderseitigen Vorteil“, sagt Braun. Die Stadt spare sich Unterhaltskosten in Höhe von 8000 bis 10 000 Euro. Zudem wolle der Verein pauschal 1000 Euro im Jahr für die Nutzung von Duschen und Kabinen bezahlen.

Nach Angaben der SpVgg werden künftig voraussichtlich die Bundesliga-Teams der U19 und U17, vermutlich auch die U16, die Anlage in Beschlag nehmen – allerdings nicht, um zu trainieren. Das würde, in Verbindung mit dem Schulsport, den Rasen überstrapazieren, heißt es. Laut Braun geht es in erster Linie um die Austragung von Heimspielen. Ein bis zwei am Wochenende, sagt er, weitere ein bis zwei unter der Woche. Vertraglich lässt sich die Stadt zusichern, in einem gewissen Rahmen weiterhin auch am Wochenende oder nach 17 Uhr auf die Anlage zugreifen zu können, etwa für Veranstaltungen. „15 Nutzungen“, so Braun, würden festgelegt. Für die wenigen Teams, die der SpVgg weichen müssen, will er Lösungen finden. Betroffen seien unter anderem die Footballer der Franken Timberwolves.

Apropos: Gedanken macht man sich im Rathaus auch über die Zukunft der Fußballer des MTV Stadeln. Nicht nur die alte MTV-Turnhalle an der Kapellenstraße wird dem Neubau der Feuerwache zum Opfer fallen, sondern auch der B-Platz der Fußballabteilung. Dadurch sei kein regelmäßiger Trainingsbetrieb mehr möglich, beklagt die Fürther SPD. „Ohne Ersatz geht hier alles den Bach runter“, bekräftigt MTV-Jugendleiter Klaus Bieberich.

Vor wenigen Jahren erst hat der Verein die Nachwuchsarbeit wiederbelebt, inzwischen kicken über 100 Kinder und Jugendliche – vorwiegend aus der Innenstadt – auf dem Gelände. Unterstützenswert finden das die Sozialdemokraten. Ihr Plan: Zum einen soll die Flutlichtanlage vom B-Platz auf den A-Platz versetzt werden. Zum anderen soll der Verein als Ersatz für den B-Platz eines der benachbarten Jedermann-Spielfelder im Wiesengrund bekommen. Auch dieses müsste mit Flutlicht ausgestattet werden. Bezahlen würde das die Stadt, der ohnehin das komplette MTV-Areal gehört, seit es der damals überschuldete Verein verkaufen musste.

Bürgermeister Braun begrüßt den Vorschlag, betont aber, dass dieser noch durch einige städtische Gremien gehen muss. „Da wird es Gesprächsbedarf geben“, vermutet er mit Hinweis auf die Diskussion um einen Flutlichtmasten, der 2013 gegen den Willen von Naturschützern nahe der Ludwigsbrücke im Wiesengrund aufgestellt worden ist.

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