SpVgg trauert um Edgar Burkart

12.2.2011, 17:59 Uhr
SpVgg trauert um Edgar Burkart

© Zink

Die Geschicke der SpVgg Greuther Fürth sind eng mit dem Namen von Edgar Burkart verbunden. Bereits 1974 hatte er erste Ämter im Verein inne, wurde 1975 Abteilungsleiter der Fußball-Amateure und von 1989 auch Präsident der Spielvereinigung. Seit dem Beitritt des TSV Vestenbergsgreuth zur SpVgg im Jahr 1996 war Burkart Vize-Präsident der SpVgg Greuther Fürth. Erst im November des vergangenen Jahres legte der bei den Kleeblatt-Anhängern beliebte Funktionär sein Ehren-Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder und wurde zum Ehrenmitglied des Präsidiums ernannt.

Dem Traditionsverein gelang unter Burkarts Führung in den 90er-Jahren die Rückkehr in die Regionalliga. 1995 tauschte sich Edgar Burkart nach einem Spiel mit seinem Vestenbergsgreuther Pendant Helmut Hack über die schwierigen Rahmenbedingungen in der Regionalliga aus. Gemeinsam trieben sie den Zusammenschluss der beiden Vereine voran, der 1996 realisiert wurde und schon ein Jahr später in der zweiten Bundesliga seine bis heute erfolgreiche Fortsetzung fand. Erst kürzlich bezeichnete Burkart im Rückblick die „Fusion“ als Erfolgsmodell, das den Bestand der SpVgg bis heute sichere.

Die Liebe zum Kleeblatt war dem Fürther Fußball-Original schon fast in die Wiege gelegt worden. Burkart wohnte als Kind in der Nähe des „Lohnert-Sportplatzes“ in der Fürther Südstadt und war dort beim täglich Kick zu finden. Geblieben ist ihm aus der damaligen Zeit sein Spitzname "Lohner". In diesen Tagen war Burkart aber auch erstmals mit dem Vater eines Freundes bei SpVgg in den Sportpark Ronhof zugange. „Wir Kinder lagen direkt hinter den Toren. Und wenn ein Ball am Tor vorbeiging lief die ganze Meute los, um den Ball zu holen. Wenn man dann den Ball an eines seiner Idole zurückwerfen konnte und der Spieler sich dafür bedankte, konnte man die ganze Woche in der Schule davon erzählen", so die Schilderung von Edgar Burkart über seine damaligen Erlebnisse. 

SpVgg trauert um Edgar Burkart

© Wolfgang Zink

Der "Lohner" hat im übrigen zu fast allen Begebenheiten rund um den Ronhof eine Anekdote parat. Als wandelndes Kleeblatt-Lexikon war nicht nur er ein gefragter Gesprächspartner bei den Journalisten, sondern er pflegte auch regen Kontakt zu den Fanclubs der Spielvereinigung.

Im Dezember 2008 erkrankte Burkart schwer, doch der „Lohner“ rappelte sich wieder auf. Zwar war er fortan an eine Gehhilfe und ein Sauerstoff-Gerät gebunden, doch die Spiele seines Kleeblatts ließ er sich im Ronhof nur selten entgehen.

Edgar Burkart wurde von vielen als „Kleeblatt-Urgestein“ bezeichnet. Unbestritten waren auch seine Entertainer-Qualitäten: In launigen Worten führte er durch das Programm der Mannschaftsvorstellungen im Ronhof. Auch bei seinen letzten öffentlichen Auftritten im November 2010, bei einer Gesprächs-Runde zum Ronhof-Jubiläum und beim traditionellen Ehrenabend der SpVgg, unterhielt Edgar Burkart mit launigen Worten und Anekdoten. Und oft leitete er im breiten Fürther Dialekt mit den Worten ein: „…iich soch etz dazu mol ans…“.

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