St. Nikolaus in Keidenzell glänzt

19.12.2017, 14:05 Uhr
St. Nikolaus in Keidenzell glänzt

© Thomas Scherer

Es war ein Job für Schwindelfreie: Über wackelige Leitern ging es hinauf auf knapp 30 Meter Höhe. In die Kugel gleich unterhalb des christlichen Zeichens gaben Pfarrer Christian Wolfram und Bürgermeister Jürgen Habel zwei versiegelte Kupferkästchen.

Die ältere der beiden Schatullen birgt die bereits im 19. Jahrhundert hineingelegten zeitgenössischen Erinnerungsobjekte: ein Kuvert mit Geldstücken aus der Kaiserzeit sowie ein kompletter DM-Satz. In das neue Exemplar kamen Euro-Geldscheine bzw. Münzen, ein Gesangsbuch, ein Zeitungsartikel der Fürther Nachrichten sowie ein USB-Stick mit allerlei Bildern und digitalisierten Kirchendokumenten.

Pfarrer Wolfram segnete das funkelnde Kreuz in luftiger Höhe und brachte seinen Wunsch zum Ausdruck, dass der Turmschmuck vor Zerstörung bewahrt bleibe. Am Fuße der Kirche wartete eine Reihe von Gläubigen – gewappnet mit Thermoskannen und Plätzchen – geduldig bei leichtem Schneefall und Temperaturen um den Gefrierpunkt, bis das Symbol der Christenheit nach gut 45 Minuten fest auf der Kirchturmspitze verankert war und von Jürgen Bayer, Stefan Werner sowie Hubert Kemmetter mit zwei Blitzableitern versehen wurde.

Ihren Abschluss hat die Baustelle damit aber noch nicht gefunden, denn nicht nur der Turmschmuck wurde aufpoliert. Das Dach wird neu verschiefert, schadhaftes Gebälk ausgebessert und auch die Sandsteinmauer des Turms saniert. Wenn im Frühjahr das Gerüst verschwunden ist, werden 100 000 Euro verbaut sein. Und nicht nur die Mitglieder der Kirchengemeinde hoffen dann darauf, dass St. Nikolaus – zuletzt waren in den 1960er Jahren Reparaturarbeiten notwendig geworden – möglichst lange in schönem Glanz erstrahlt.

 

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