Stadt Fürth hält Abwassergebühren stabil

18.1.2017, 06:00 Uhr
Stadt Fürth hält Abwassergebühren stabil

© Archivfoto: Horst Link

Was den FN per Pressemitteilung in die Redaktion flatterte, dürften nicht nur alle Grundstückseigentümer gerne hören, sondern auch die Mieter. Sie müssen für die Entwässerung in ihren Nebenkosten aufkommen.

Während die Trinkwasserversorgung in der Kleeblattstadt von der infra gewährleistet wird, kümmert sich um das Abwasser der Bürgerinnen und Bürger die Stadtentwässerung Fürth (StEF). Werkleiter des Kommunalbetriebs sind Stadtbaurat Joachim Krauße und Gabriele Müller. Nach ihren Angaben bleiben die Beiträge für das Schmutzwasser – darunter fällt alles, was aus den Abflüssen und Toiletten der Fürther in die Kanalisation läuft – unverändert bei 1,80 Euro pro Kubikmeter.

Sinken sollen die Kosten für das Niederschlagswasser, und zwar von 66 auf 59 Cent pro Quadratmeter versiegelte Fläche. „Das sind gut zehn Prozent weniger“, freuen sich Krauße und Müller. Die Stadt erhebt diese Gebühr für Regenwasser, das über bebaute oder versiegelte Flächen in die Kanalisation gelangt. Zahlen müssen dafür sowohl Privathaushalte als auch Unternehmen – sofern ihre Grundstücke an die Kanalisation angeschlossen sind.

Einfache Erklärung

Für die Beitragssenkung gibt es eine einfache Erklärung: Wegen des anhaltenden Baubooms nehmen die versiegelten Flächen in Fürth stetig zu, der StEF kassiert also immer mehr Geld für das Niederschlagswasser. Auf der anderen Seite seien die Kosten für die Behandlung des Regenwassers nicht im gleich Maß gestiegen.

Krauße und Müller zufolge konnten die Belastungen für die Bürger nun schon seit dem Jahr 2006 stabil gehalten bzw. teilweise sogar leicht gemildert werden. Und das, obwohl der StEF seit langem viele Millionen Euro in den kontinuierlichen Ausbau der Kläranlage und der Kanalisation investiert (wir berichteten). Finanziert wird dieser schier endlose Kraftakt aus den Abwassergebühren. Dass sie trotzdem nicht steigen, ist laut Gabriele Müller einer „wirtschaftlichen Betriebsführung“ zu verdanken. Bei den Gebühren liege Fürth im Kreis vergleichbarer Städte „im guten Mittelfeld“, sagt sie, teilweise sogar unter dem Durchschnitt.

Die neuen Beiträge schlagen Krauße und Müller dem Bau- und Werkausschuss in seiner morgigen Sitzung vor. Die Stadträte werden wohl kaum Einwände haben.

Freuen dürften sich die Fürther besonders deshalb, weil es beim Trinkwasser ganz anders aussieht: Wie ebenfalls berichtet, hat die infra die Preise im Juni 2015 drastisch erhöht. Die Folge: Im Städtedreieck zahlen die Fürther inzwischen am meisten für das aus dem Hahn sprudelnde Nass.

Keine Kommentare