Stadtgrenze: Schon wieder üble Drohungen an Nazi-Gegner

15.2.2018, 20:57 Uhr
Seit kurzem prangt an der Autounterführung zur A73 bei der Stadtgrenze eine Nazi-Bedrohung, die sich an einen dort lebenden Journalisten richtet. Schon öfters ist der Mann das Ziel von Neonazis geworden. (Symbolbild)

© dpa Seit kurzem prangt an der Autounterführung zur A73 bei der Stadtgrenze eine Nazi-Bedrohung, die sich an einen dort lebenden Journalisten richtet. Schon öfters ist der Mann das Ziel von Neonazis geworden. (Symbolbild)

An der Autounterführung zur A73 direkt an der Stadtgrenze prangt seit kurzem eine üble Beschimpfung an einen in Fürth wohnenden Journalisten, der mehrfach über die Machenschaften der extremen Rechten berichtet hat.

Sozusagen als "Unterschrift" steht in fetten weißen Buchstaben "HKNKRZ" dahinter, die szenetypische Abkürzung für "Hakenkreuz", um die strafbare Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu umgehen. Einschlägige Läden bieten T-Shirts mit solchen Schriftzügen an und bedienen damit rechtes Klientel.

Parolen an der Wohnung

Ähnliche Parolen, verbunden mit Drohungen, hatten Unbekannte im vergangenen Herbst am Eingang zur Wohnung des Journalisten hinterlassen. Der Journalist hat nun aktuell die Staatsschutzabteilung der Fürther Polizei über die Verunreinigung der Unterführung informiert, die daraufhin mindestens den Straftatbestand der Beleidigung erkannte.

Erst im Januar hatte Ruth Brenner, langjährige Sprecherin des Fürther Bündnisses gegen Rechtsextremismus, solche Schriftzüge samt der Abkürzung an ihrer Haustür und am Briefkasten gefunden. Die Täter drohten gar mit den Worten: "Heute Rot morgen Tod." Brenner wie auch der Journalist waren in der Vergangenheit mehrfach Ziele von Attacken gewesen.

Auch die Tafel zu Ehren der Nazi-Opfer Rudolf Benario und Ernst Goldmann an der Uferpromenade ist wiederholt zerkratzt, beschmiert und gestohlen worden. Die Birken an der Gedenkstätte, die Benario und Goldmann noch selbst gepflanzt hatten, wurden jüngst so stark beschädigt, dass sie wohl nicht zu retten sind.