Stahlträger für den Hallen-Regenschirm der Dreifachturnhalle

FÜRTH - Nach einer Atempause macht der Bau der Dreifachturnhalle am Schießanger nun wieder für jeden offenkundige Fortschritte: Derzeit werden die Elemente der Stahlkonstruktion montiert, auf denen ein markantes Membrandach ruhen wird. Fertig wird das Julius-Hirsch-Sportzentrum – benannt nach dem jüdischen Fußballer, der die SpVgg als Kapitän zum ersten Meistertitel geführt hat – allerdings später als geplant.

Die Stadt, so Baureferent Joachim Krauße auf FN-Anfrage, geht nun von Frühjahr 2015 statt Herbst 2014 aus, wie es ursprünglich geplant war. Der Grund: Einige Zeit sei bei der Beseitigung von Mängeln im Rohbau verlorengegangen. Ein halbes Jahr mehr oder weniger scheint bei dem Projekt, dessen erste Planungen fast 14 Jahre zurückreichen und seitdem immer wieder modifiziert wurden, freilich kaum noch ins Gewicht zu fallen.

Die ursprünglich erheblich opulenteren Entwürfe, Ergebnis eines eigens ausgelobten Wettbewerbs, sind zwar aus Kostengründen „bis aufs Skelett abgemagert“, wie es Krauße vor dem Baubeginn einmal drastisch formulierte, weil man nach und nach auf Parkhaus, Fitnesscenter, Kegelbahnen, Gaststätte, Mehrzweckraum und Zuschauertribüne verzichten musste; dennoch werde man keine 08/15-Halle bekommen – was sich schon am immer noch stattlichen Preis von rund zwölf Millionen Euro ablesen lässt.

Optionen bleiben

Für Akzente soll vor allem das ungewöhnliche Dach sorgen: Statt einer massiven Decke bekommt der Komplex neben der Kapellenstraße eine Art textile Folie in zwei Lagen mit Luft dazwischen. Darüber wiederum wird eine Regen- und Klimahaut gespannt – von außen, so Krauße, werde das Ganze wie eine Art „großer Regenschirm“ anmuten. Zudem halte man sich die Option für eine Erweiterung, etwa um eine Tribüne oder einen Gastro-Betrieb, für die Zukunft offen. Eine modulare Bauweise macht’s möglich.

Sobald die Halle fertig ist und dadurch neue Kapazitäten für den Schul- und Vereinssport entstehen, kann mit dem Abriss der 48 Jahre alten und reichlich maroden MTV- Turnhalle in der Nachbarschaft begonnen werden. An ihrer Stelle wiederum wird für derzeit veranschlagte rund 16 Millionen Euro das lange herbeigesehnte neue Domizil der Berufsfeuerwehr entstehen. Die Brandschützer können dann von ihrer über 100 Jahre alten und entsprechend altersschwachen Wache am Helmplatz hinüber an den Schießanger ziehen.