Starthilfe für den ersten Motorflieger

8.6.2012, 09:00 Uhr
Starthilfe für den ersten Motorflieger

© Sabine Rempe

Nein, noch ist nicht ganz sicher, wo 2013 genau die Tribüne mit den Zuschauersitzen postiert wird. Oder wie die Bühne aufgebaut werden soll für das nächste Musical von Autor Fritz Stiegler und Komponist Matthias Lange. „Regisseur Jan Burdinski überlegt das gerade“, heißt es. Was dagegen längst zweifelsfrei feststeht, macht Cadolzburgs Bürgermeister Bernd Obst klar: „So eine Produktion ist ohne Sponsoren nicht möglich.“

Andere Epoche im Blick

Zugesagt, dem „Aeronauticus“ die nötige Starthilfe zu geben, haben zum Beispiel die Sparkasse Fürth, N-Ergie und die Tucher-Brauerei. Mundartdichter Fritz Stiegler erklärte den Vertretern der Unternehmen im Schatten der Cadolzburg denn auch gerne , warum Gustav Weißkopf im Mittelpunkt des Großprojekts stehen wird: „Das Problem ist, dass man immer am Vorgänger gemessen wird. Nachdem wir mit der ,Weißen Witwe‘ ein Thema aus dem Mittelalter hatten, sollte es schon deshalb jetzt eine ganz andere Epoche sein.“

Der Zufall war Pate, als Stiegler beim Sinnieren über den Stoff für eine weitere Musicalgeschichte, auf den fränkischen Flugpionier stieß. Weißkopf, der in Leutershausen bei Ansbach aufwuchs und 1895 in die USA auswanderte, gelang es höchstwahrscheinlich zwei Jahre vor den Brüdern Wright als erster Mensch mit Motorkraft zu fliegen: „Der Kampf darum, wer denn nun zuerst dran war, ist immer noch in vollem Gange“, versichert Stiegler.

Die persönlichen Konflikte, die ein solches Ausnahmetalent wie Weißkopf im Leben meistern musste, bilden nun das Grundgerüst des Librettos. Das sich übrigens nicht streng an biografische Fakten halten wird. In Cadolzburg kommt dem fränkischen Überflieger, der sich in Amerika übrigens Gustave Whitehead nannte, auch noch die Liebe in die Quere.

Verschiedene Stilrichtungen

Da ein „Musical ohne Musik wie ein Regen ohne Wasser ist“ (Stiegler) kommt natürlich auch Komponist Matthias Lange zu Wort. Er verrät, dass er sich von ganz unterschiedlichen Stilrichtungen wie Ragtime oder Blues inspirieren ließ und betont: „Das hat wieder großen Spaß gemacht.“ Seine „Aernonauticus“-Komposition wurde bereits im April in den Fürther Streetlife Studios von den Nürnberger Symphonikern eingespielt.

Thomas Dröge, Vorsitzender der Cadolzburger Burgfestspiele, denkt derweil schon einmal über das Publikum in spe nach. Nach den großen Erfolgen sowohl für die „Weiße Witwe“ als auch zuvor für „Magdalena“ hofft man 2013 auf rund 20 Vorstellungen mit jeweils 550 bis 600 Zuschauern.

Denen wird auf jeden Fall Ungewöhnliches geboten — zu den Bühnenstars wird zum Beispiel ein Nachbau von Gustav Weißkopfs Super-Flieger gehören.

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