Startschuss für den Kubus des Jüdischen Museums

8.5.2015, 18:29 Uhr
Startschuss für den Kubus des Jüdischen Museums

© Hans-Joachim Winckler

Ein 5,6 Millionen Euro teurer Kubus wird zwischen dem denkmalgeschützten Altbau des Museums und dem Helmplatz entstehen. Der Termin für den ersten Spatenstich wurde mit Bedacht gewählt. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann erklärte, dass man zunächst an den Tag der Städtebauförderung am 9. Mai gedacht hatte. „Aber dann fiel uns auf, dass der auf den Sabbat fällt, also haben wir umgeplant.“

Der 8. Mai sei eine gute Wahl, versicherte der Vorsitzende des Trägervereins Jüdisches Museums Franken, Alexander Küßwetter: „Wir setzten ein Zeichen 70 Jahre nach Ende des Holocaust, des Krieges und der Befreiung von der Nazi-Diktatur. Wir setzen aber auch ein Zeichen in unserer Zeit, einer Zeit des immer wieder aufflackernden Rechtsradikalismus und eines weltweiten religiösen Wahns.“

Zuvor hatte bereits Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung klargemacht, welche Bedeutung und Aufgaben das Museum und der lange intensiv diskutierte Anbau haben. In Deutschland gebe es leider „immer frecher und dreister auftretende antisemitische Strömungen“; auch deshalb sei es wichtig, hier ein lebendiges Zentrum für die fränkisch-jüdische Kultur zu haben. Ein offenes Haus für alle, in dem Begegnung und Austausch gerade auch für junge Menschen im Mittelpunkt stehen.

Startschuss für den Kubus des Jüdischen Museums

© Entwurf: Arge Gatz und Manz

Mit dem 900 Quadratmeter großen, würfelförmigen Erweiterungsbau wird Raum geschaffen – unter anderem für größere Wechselausstellungen, eine Studienbibliothek und Veranstaltungen. Gleichzeitig gewinnt man im Altbau Platz für eine Erweiterung der Dauerausstellung und für die Museumspädagogik. Die beiden Gebäudeteile werden in Zukunft sowohl im Erdgeschoss als auch in der zweiten Etage miteinander verbunden sein. Der Neubau soll planmäßig ab 2017 schrittweise eröffnet werden.
 

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