Startsignal für Neubau der Vacher Brücke

8.8.2013, 22:00 Uhr
Startsignal für Neubau der Vacher Brücke

© Horst Linke

Im Gegensatz zur total gesperrten Stauffenbergbrücke bleibt die baufällige Vacher Regnitzbrücke aus dem Jahre 1956 weiterhin befahrbar. Zur Sicherheit hat man den Verkehrsfluss allerdings auf eine Fahrspur verengt, Lastwagen verbannt und Sensoren an den Tragarmen des Bauwerks angebracht, die vor einem Zusammenbruch Alarm schlagen sollen.

Mit der Rodung der Ufer, an denen die fünf Meter breite Fußgänger- und Radlerbrücke aufliegen soll, sind am Dienstag die Bauarbeiten angelaufen. Nach einer Bodenuntersuchung auf Bomben aus dem letzten Weltkrieg werden zunächst Bohrpfähle mit 90 Zentimetern Durchmesser bis zu zwölf Meter tief in den Untergrund getrieben. Darauf werden die Widerlager der neuen Brücke einmal verankert. Im nächsten Frühjahr soll der zusätzliche Brückenschlag fertig sein.

Dann kann die alte Brücke abgebrochen und bis Anfang 2015 durch einen 7,5 Meter breiten Neubau ersetzt werden. 3,5 Millionen Euro kostet die Brückenerneuerung. Die Ausführung in zwei Parallelbauwerken ermöglicht es, bei künftigen Reparaturen den Verkehr weiter fließen zu lassen. Und weil die neue Brückenkonstruktion zudem ohne bewegliche Lager auskommt, ist sie nach den Worten von Tiefbauamtschef Hans Pösl auch wartungsärmer als ihre Vorgängerin.

Den schlechten Zustand vieler Fürther Brücken führt Pösl darauf zurück, dass nach dem Krieg schlanke Bauwerke als elegant galten. Tragfähigkeit und Haltbarkeit seien dem ästhetischen Empfinden ziemlich kurzsichtig geopfert worden. Die neue Vacher Zwillingsbrücke wird in Stahlbetonausführung gebaut. Sie ruht auf massiven Stahlträgern.

„Gute Hoffnung“ hegt der Amtsleiter, dass die Stauffenbergbrücke wie geplant am 13. September für den Verkehr wieder freigegeben werden kann. Neben dem Oberfürberger Brückenschlag ist derzeit ferner die Brücke im Zuge der Kurgartenstraße über den Frankenschnellweg und die Pegnitz wegen Sanierungsarbeiten für den Fahrzeugverkehr gesperrt.

Saniert wird derzeit außerdem die Ronhofer Brücke über den Frankenschnellweg. Für 1,2 Millionen Euro – die Stadt ist mit 180000 Euro beteiligt – erneuert die Autobahndirektion die rissig gewordenen Gehwege und die Unterkonstruktion der Fahrbahn. Auch hier wird der Verkehr behindert. Zur Verbesserung des Verkehrsflusses im Brückenumfeld sind an der Kronacher Straße und an der Ronhofer Hauptstraße zwei Kreisel angelegt worden.

Als nächste größere Baumaßnahme der Stadt steht die Sanierung der Zirndorfer Brücke über Südwesttangente und Main-Donau-Kanal an. Derzeit werden deren Spannglieder auf Rost untersucht. Eigentlich war der Baubeginn im nächsten Jahr geplant. Weil jedoch Kanalbauarbeiten in der Fuchsstraße Vorrang haben und zwei Großbaustellen ein Verkehrschaos heraufbeschwören würden, denkt man im Tiefbauamt über einen Aufschub nach. Das wiederum könnte Auswirkungen auf eine Brückensanierung im Landkreis. haben. Im Frühjahr soll nämlich zunächst die Richtung Nürnberg führende Fahrbahn der Rednitzbrücke im Zuge der Rothenburger Straße abgerissen und neu gebaut werden. Die mit Rücksicht auf die Arbeiten an der Zirndorfer Brücke ursprünglich erst 2017 geplante Erneuerung des in den Landkreis führenden Fahrstreifens könnte bei einem Aufschub dann bereits im Frühjahr 2015 in Angriff genommen werden. Für die vielen Pendler bleibt die Lage jedenfalls weiterhin nervenaufreibend.

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