Statt eines Brunnens: Fürth soll Wasserspiele bekommen

10.10.2017, 21:00 Uhr
Statt eines Brunnens: Fürth soll Wasserspiele bekommen

© Hans-Joachim Winckler

Schon am Mittwoch wird das Thema den kommunalen Bauausschuss beschäftigen, der seinen bisherigen Kurs korrigieren soll. Denn Mitte Mai hatte das Gremium noch einen anderen von der Stadtspitze präsentierten Plan durchgewunken: Weil der Pachtvertrag für das – schon seit geraumer Zeit von der Verwaltung wenig geliebte – Edelstahl-Häuschen auf Höhe von "Weltbild" ausläuft, wolle man endlich den hier seit langem vorgesehenen Brunnen realisieren.

Kommune zahlt nun doch selbst

Gerade recht schien da der Vorschlag aus der örtlichen Wirtschaft zu kommen, das Vorhaben finanziell maßgeblich zu unterstützen. Anlässlich des 200. Jubiläums der Eigenständigkeit als Stadt im kommenden Jahr wollten Fürther Unternehmen 50.000 bis 100.000 Euro springen lassen – für einen Themenbrunnen, der Bewusstsein für die Wirkung "von innovativen Menschen und Ideen" vermittelt und "Mut zur Zukunft beim Betrachter" fördert.

Sowohl das Konzept als auch das Sponsorengeld sollen jetzt, so Oberbürgermeister Thomas Jung, in eine "Skulptur auf einem Sockel" einfließen, die ihren Platz "in der Nähe der künftigen Wasserspiele" finden könnte. Die Wasserspiele selbst sollen – nun ausschließlich durch die kommunale Kasse finanziert – nach Vorbild anderer Stadtzentren als Fontänen aus im Boden eingelassenen Düsen sprudeln.

Der Vorschlag stammt allerdings nicht aus den Reihen der Stadtverwaltung, sondern vom Fürther Altstadtverein. Der hatte den Plan, kühles Nass an diese Stelle zu bringen, in einem Schreiben an den OB zwar ausdrücklich begrüßt, aber "dringend von einem ,Kunstbrunnen‘ oder Ähnlichem" abgeraten. Und stattdessen besagte "bodenebene Wasserspiele" angeregt.

Statt eines Brunnens: Fürth soll Wasserspiele bekommen

© Hornstein

Der große Vorteil, den auch Jung sieht: Sie sind, weil gut im Pflaster verborgen, Lieferverkehr, Müllabfuhr und Feuerwehr nicht im Weg, wirken aber, so der OB, trotzdem belebend. Das habe er in mehreren Städten selbst gesehen. Zudem stehe dann für den größeren Teil des Jahres kein Brunnen ohne Wasser an dieser exponierten Stelle von Fürth.

Apropos exponierte Stelle: Bliebe noch immer die Frage nach dem optimalen Standort. Die Grünen hatten für den Brunnen im Mai alternativ den künftig umgestalteten Platz vor dem Amtsgericht vorgeschlagen – unter anderem, weil in der Fußgängerzone einen Steinwurf entfernt bereits der Dreiherrenbrunnen steht.

Eine – freilich nicht repräsentative – Online-Umfrage unserer Zeitung hatte darüber hinaus ergeben: Nur 20 Prozent der fast 900 Teilnehmer plädierten für den Platz in der Fußgängerzone, 26 Prozent fürs Amtsgericht. Überraschende 54 Prozent indes wählten die Antwort, einen neuen Brunnen brauche es in der City gar nicht.

Den Rathauschef bringt das nicht ins Wanken, den Standort an Stelle der Bratwurstbude hält er für ideal. Denn hier hat man einst beim Umbau der Flaniermeile, schon mit dem Brunnen-Plan im Hinterkopf, unterirdisch Leitungen und eine Kammer für die nötige Technik installiert. Zudem, findet Jung, "macht der Platz einen gewissen Sinn, weil hier mehrere Straßen aufeinander treffen".

6 Kommentare