Ohne Funktion, ohne Glanz: Fürths vergessene Ecken

4.9.2015, 06:00 Uhr
Ohne Funktion, ohne Glanz: Fürths vergessene Ecken

© Fotos: Berny Meyer

Das Häuschen steht ein bisschen verlassen am Rand der Adenaueranlage. Auf dem Dach zeigt ein Globus die Himmelsrichtungen an, auf der Stirnseite des Sandsteinquaders ticken noch die Uhren. In der Glasvitrine stehen zwei schwarze Bildschirme, ohne Funktion – und das schon ein paar Jahre lang.

Das Türmchen gehört der Stadt, sie kümmert sich darum und hat auch in den vergangenen Jahren schon einmal das Dach repariert. Bis vor zehn Jahren haben einige Optiker im „Wetterhäuschen“ Thermo- und Hygrometer betrieben. Danach „sollte auf Bildschirmen über die Stadt informiert werden“, sagt Albert Ruhhammer vom Amt für Gebäudewirtschaft.

Doch das Unternehmen, das die Neuigkeiten präsentieren sollte, ging pleite. Seitdem tut sich in dem Häuschen nichts. Bislang gibt es keine neuen Pläne, dem verlassenen Mini-Gebäude neues Leben einzuhauchen.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich in der Mathildenstraße ab. Zu seinem 1000-jährigen Jubiläum hatte das Bistum Bamberg 2007 der Stadt ein Kunstwerk gespendet. „Licht-Schrein“ heißt das aus zwölf Glasquadern bestehende Objekt. Den Glanz der ersten Tage hat es verloren. Staub bedeckt Kay Winklers Werk, Fußballclub-Aufkleber verzieren es, ein Laufband, das Bibelzitate anzeigen soll, funktioniert nicht mehr.

Ohne Funktion, ohne Glanz: Fürths vergessene Ecken

Zuständig für den Unterhalt ist das Stadtbauamt. Dort kennen die Mitarbeiter den ungepflegten Zustand. Ein Anruf der FN scheint Wirkung zu haben: „Wir wollen demnächst Kontakt mit dem Bistum aufnehmen und klären, was damit geschehen soll“, sagt Norbert Mittelsdorf vom Bürgermeisteramt. Dann soll entschieden werden, ob der „Licht-Schrein“ abgebaut oder gereinigt wird.

Kennen Sie auch Gegenstände in der Stadt, die ungepflegt wirken? Schreiben Sie uns, per Post an die Fürther Nachrichten (Moststraße 33, 90762 Fürth) oder per Mail an die Adresse: redaktion-fuerth@pressenetz.de

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