Stein: Handwerker im Einsatz für Shoppingzentrum

17.8.2015, 13:00 Uhr
Stein: Handwerker im Einsatz für Shoppingzentrum

© Foto: Hans Winckler

Nichts ist statisch, alle sind in Bewegung und täglich ist ein Fortschritt zu sehen. Der Innenausbau für das Forum ist in vollem Gange und dabei sind alle Gewerke gleichzeitig tätig: Die Elektriker und die Fliesenleger, die Lüftungsbauer, die Maler sowie die Spezialisten für das Verlegen von Sandsteinverkleidung.

Während dort zwei Männer schwitzend eine dicke Kabeltrommel tragen, deren abgerollte Stränge künftig unter der Deckenkonstruktion eines Geschäfts verschwinden sollen, sitzt ein anderer fast unbeweglich auf einem Gerüst und verfugt mit einer kleinen Spachtel die Sandsteinverkleidung. Noch fahren Gabelstapler durch die Gänge, in denen in zweieinhalb Monaten nur noch die Kunden flanieren werden. Wo jetzt noch die Flex kreischt, werden später Steiner Musiker auftreten oder große Fußballspiele auf der Großbildleinwand übertragen.

Am Ende soll dort, wo jahrelang eine industrielle Brache in Stein klaffte, mehr als ein Konsumentenparadies mit einem Branchenmix aus Lebensmitteln, Textil, Schuhen, Elektronik und Drogerie entstehen. Es solle ein Treffpunkt, eine Mitte für die ganze Stadt und die Umgebung werden, kündigt Projektleiter Thomas Riek an.

Mindestens einmal pro Woche führt Riek derzeit Besuchergruppen durch die Baustelle. Die staunen nicht nur über die Dimensionen, sondern auch über die Berge von Material, die verarbeitet werden und natürlich über die wieder auferstandene Krügel-Villa. Sie ist der optische Mittelpunkt des Forums. Von allen drei Eingängen sofort sichtbar, leuchtet sie unter der Glaskuppel.

Die Villa wurde in ihren alten Dimensionen aus Beton rekonstruiert und erhält derzeit eine Verkleidung aus Sandstein. Das Material, erklärt Riek, ist völlig neu. Es ist hauchdünn geschnittener Sandstein, der auf eine Trägerschicht aufgebracht wurde. Nach dem Abriss war überlegt worden, die alten Sandsteine der Villa wieder zu verwenden, doch sie erwiesen sich als zu porös.

Die neue Verkleidung schimmert nun fast rosa. Sie muss aufwändig per Hand auf den Beton geklebt werden, jedes Teil eigens auf Quadergröße zugeschnitten, anschließend wird verfugt. „Das Material stammt aus dem ursprünglichen Steinbruch, entspricht also auch im Farbton dem Original“, sagt der Projektleiter.

Später wird im ersten Stock des Gebäudes das Büro des neuen Centermanagers Björn Alexander Kirschsieper Platz finden. Alle Kunden, die das Forum von der Tiefgarage betreten, werden durch die Villa zu den Geschäften und in den Gastrobereich gelangen. Döner, Asia-Imbiss, fränkischer Metzger, Saftbar oder Eiscafé — möglichst viele kulinarische Wünsche sollen erfüllt werden.

Kirschsieper, der bereits in Einkaufscentern in Köln, Pasing und Gera tätig war, ist derzeit hauptsächlich damit ausgelastet, die Eröffnung vorzubereiten. Über die Feierlichkeiten lässt er sich noch nichts entlocken, doch es soll für die Steiner Bevölkerung ein eindrucksvolles Ereignis werden.

Außerdem ist der Centermanager im Jahresverlauf schon ein Stück weiter. Der Weihnachtsmarkt auf dem derzeit im Bau befindlichen Platz vor dem Haupteingang neben der Polizei muss geplant werden, genauso die Veranstaltungen, die auch an Sonntagen das Forum beleben sollen.

Bis jetzt sind 95 Prozent aller Ladenflächen vermietet. „Eine sehr gute Quote“ sagen Projektleiter und Centermanager unisono. Vielleicht geht bis zum Finale sogar noch ein bisschen mehr, hoffen sie. Was Riek noch vermisst, ist ein Buchladen, der auch hochwertige Zeitschriften oder Kalender anbietet.

Nervös, dass vor der feierlichen Eröffnung etwas nicht fertig sein könnte, sind weder Thomas Riek noch Björn Alexander Kirschsieper. Wie zum Beweis führt Riek die Besucher zur Rückwand einer der größten Ladenfläche, dem Drogeriemarkt mit über 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche. Auch wenn dem Laien noch wenig an ein Geschäft, das Schreibwaren, Parfüm, Spülmittel oder Spielzeug anbieten wird, erinnert, an der Wand hängt ein präziser Lageplan. Jedes der künftigen Regale samt Warengruppe ist dort mit seinem Standort verzeichnet. Und stehen erst die Regale, dann heißt es, schnell einräumen. Drei Wochen, schätzt Riek, werden die Mitarbeiter damit beschäftigt sein, in Drogerie- und dem noch größeren Supermarkt die Waren zu platzieren. Im Oktober wird dieser letzte Kraftakt beginnen. Dann müssen alle nur darauf warten, ob die Kunden das Forum auch annehmen.

 

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