Steiner Gymnasium wird für 18,4 Millionen Euro saniert

10.3.2018, 21:00 Uhr
Steiner Gymnasium wird für 18,4 Millionen Euro saniert

© Hans-Joachim Winckler

Für Architekt Willi Bayer ist es eine Rückkehr zu den Anfängen seines Berufslebens. Gemeinsam mit seinem Kollegen Rainer Krauss gewann er 1981 den Wettbewerb für den Neubau der Schule. 1982 begannen die Bauarbeiten für das dreiflügelige Gebäude. Schon 1983 konnte der erste Flügel bezogen werden. Während in der einen Ecke unterrichtet wurde, wurde an der anderen weitergebaut. Fertig samt Sporthalle war das Gymnasium Stein 1988.

Steiner Gymnasium wird für 18,4 Millionen Euro saniert

© Hans-Joachim Winckler

Verwundert ist Architekt Bayer, dessen Büro auch bei der aktuellen Sanierung federführend sein wird, als ihm die Frage gestellt wird, ob er heute etwas anders machen würde: "Das Gebäude ist transparent und offen. Es kommt bei allen, auch bei den Schülern, gut an und wirkt bis heute sehr modern." Klare Antwort, er würde nichts anders machen.

So werden die bevorstehenden Eingriffe in das Äußere der Schule, wenn überhaupt, dann nur sehr behutsam sein. Viel Glas, Zedernschindeln und Zinkblech bleiben als typische Kennzeichen.

Starten wird alles in den Sommerferien mit dem Nordflügel. Die Fassadenverkleidung wird komplett abgenommen, gedämmt und danach wiederhergestellt. Unter dem Dach werden lediglich Hohlräume gedämmt, ansonsten darf alles bleiben wie es ist.

Ausgetauscht aber werden alle Glasflächen, ausgenommen die Dachfenster über der Eingangshalle und der Aula. Hier gibt es die erste kleine Änderung: Alle Fenster, die jetzt schräg eingebaut sind, beispielsweise vor den naturwissenschaftlichen Räumen, werden durch Gauben ersetzt. Dies ist aus Sicherheitsgründen nötig.

Genaue Beobachter werden außerdem am Ende der Arbeiten Rettungsstege und Treppen am Äußeren erkennen, auch hier greifen neue Brandschutzvorschriften. Außerdem wird es keinen textilen Sonnenschutz mehr geben, sondern Jalousien aus Aluminium.

Im Inneren werden alle Türen ersetzt. Leicht verbreitert werden müssen einige der Treppen in den Zwischengeschossen, denn die Fluchtwege gelten derzeit als um etwa 20 Zentimeter zu schmal. Außerdem bekommt das Gymnasium neue WC-Anlagen. Die Klassenzimmer werden mit sogenannten Whiteboards ausgestattet. Tafeln, die es ermöglichen, multimedial zu arbeiten.

Das Vorgehen wiederholt sich im folgenden Jahr im Westflügel, danach folgt der Südflügel. Nahezu unverändert bleibt der Mittelbau mit seiner Aula im Erdgeschoss und der Bibliothek, den Verwaltungsräumen und dem Lehrerzimmer im oberen Geschoss. Dort können auch die Dachflächenfenster bleiben, denn sie wurden erst vor wenigen Jahren erneuert. Unangetastet bleibt die Sporthalle.

Komplett ausgetauscht wird die Technik. Die Schule bekommt ein eigenes Blockheizkraftwerk statt der Gasheizung, die derzeit Wärme liefert. Außerdem wird eine Lüftungsanlage für alle Klassenzimmer eingebaut.

Die lange Renovierungsphase, erklärt der Architekt und Mitarbeiter des Büros Bayer, Werner Eck, damit, dass nur in den Sommerferien mit einem Bauabschnitt angefangen werden kann. Die Gründe für die Beschränkung liegen darin, dass immer ein Drittel der Klassen in den Behelfsbau ausgelagert werden muss. Folglich sind zwischen den Bauabschnitten immer wieder Umzugsphasen nötig und die legt man am besten in die Ferien, um den Unterricht so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Die mobilen Klassenzimmer für jeweils rund 300 Schüler der insgesamt 1000 werden ab Juli auf dem jetzigen Sportgelände stehen, darunter werden auch Räume für den naturwissenschaftlichen Unterricht sein. Für die Zwischenlösung muss der Landkreis nochmals rund 2,5 Millionen Euro aufbringen.

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