Steins Senioren verteilen eifrig Zensuren an ihre Stadt

28.3.2018, 13:00 Uhr
Steins Senioren verteilen eifrig Zensuren an ihre Stadt

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Die Stadt beteiligte sich an einer Befragung, die der Landkreis Fürth beim Bamberger Sozialforschungsinstitut Modus in Auftrag gegeben hatte (wir berichteten). Auch die 14 anderen Städte und Gemeinden hatten die Möglichkeit, Fragebögen an ihre Bürger zu schicken. Stein nutzte das: Von den zum Befragungszeitpunkt 3728 über 65-jährigen Steinern wurden 1342 angeschrieben.

411 Frauen und Männer antworteten darauf. "Eine gute Rücklaufquote" zitierte Bürgermeister Kurt Krömer das beauftragte Institut, als er die Resultate dem Stadtratsgremium vorstellte.

Schulnoten konnten die Bürger beispielsweise beim Thema Verkehr vergeben. Die Anbindung an den ÖPNV beurteilten sie mit 2,05, eine leichte Verbesserung gegenüber der Erhebung 2009. Nicht ganz so gut schnitten Geh- und Radwege ab. Insgesamt liegt die Stadt aber bei der Verkehrsinfrastruktur immer noch über dem Landkreisdurchschnitt und erreicht einen guten dritten Platz im Ranking der Gemeinden.

Einen deutlichen Sprung nach vorne hat Stein bei der Nahversorgung gemacht. Für die Einkaufsmöglichkeiten gibt es eine glatte Zwei. Bürgermeister Krömer dazu: "Das ist eindeutig auf das Forum zurückzuführen." Zufrieden sind die älteren Bürger auch mit der Zahl der Apotheken und Ärzte in der Stadt. Bedauert wurde hingegen offenbar, dass sich Sparkasse und Banken immer mehr aus der Fläche zurückziehen, dafür gab es schlechtere Bewertungen. Mit der Gesamtnote 2,2 liegt Stein auf einem guten dritten Rang im Landkreis.

Zu wenig Freizeitangebote?

Und wie sieht es mit den Freizeitangeboten für ältere Menschen aus? Es könnte noch ein bisschen mehr sein. Ausflüge und Begegnungsmöglichkeiten sind gewünscht. Aber im Schnitt ist man mit der Situation wohl zufrieden: Stein erreicht den sechsten Platz im Landkreis.

Etwas schlechter schneidet die Stadt beim Thema Beratung und Hilfeleistungen ab, hier kommt sie nur auf den achten Rang. Es fehlt bei Besuchsdiensten, Nachbarschaftshilfen sind eventuell noch zu wenig bekannt.

Ratlos waren sowohl Bürgermeister als auch Sozialreferentin Johanna Dippold (CSU), als es um das Thema Mitbestimmung und Seniorenpolitik ging. Hier gab es von allen abgefragten Themen nur die Gesamtnote Drei. Dippold spekulierte, dass vielen älteren Mitbürgern gar nicht bekannt sei, dass es in Stein einen Senioren- und Behindertenrat gebe.

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