Störungen auf dem Gleis

17.4.2014, 13:00 Uhr
Störungen auf dem Gleis

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Die Arbeiten bedeuten Lärm für die Anwohner und Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste. Denn die Regionalbahnen zwischen Nürnberg und Neustadt/Aisch sowie Markt Erlbach (Zenngrundbahn) werden komplett durch Busse ersetzt.

Für die meisten Regionalexpresszüge Nürnberg - Würzburg und zurück gelten veränderte Fahrzeiten. Zudem könnten nicht alle Fahrräder Platz im Bus finden, Reisegepäck, Kinderwagen und Faltrollstühle dagegen schon.

Besser vorab informieren

Das Verkehrsunternehmen empfiehlt deshalb: „Zugreisende sollten sich vorab informieren.“ Zum Beispiel im Internet auf www.bahn.de/bauarbeiten oder über die Servicenummer 01806-996633 für 20 Cent pro Anruf aus dem Festnetz, via Mobilfunk maximal für 60 Cent pro Anruf. Doch nicht immer sind die Zugausfälle und -verspätungen im Bahnhof Siegelsdorf so planbar wie über Ostern.

Vor allem in den vergangenen zwei Wochen wurden viele Züge in Siegelsdorf ausgebremst und Reisende oft auf eine lange und harte Probe gestellt.

Hausgemacht waren Probleme mit den Signalen. Seit März werden diese nicht mehr vor Ort gestellt, sondern mit moderner Zuglenktechnik aus der Betriebszentrale in München ferngesteuert, so die Bahn. Eigentlich hatte sich die DB mit dieser „Umstellung der Stellwerke auf die elektronische Technik für rund 26 Millionen Euro einen noch stabileren Zugbetrieb erhofft. Doch nun bestätigt ein DB-Sprecher: „Wir hatten mit der Inbetriebnahme im Hinblick auf die Pünktlichkeit der Regionalbahnlinien gerade auf der Nebenbahn von Siegelsdorf nach Markt Erlbach Anlaufschwierigkeiten“.

Während offiziell „Verspätung eines vorausfahrenden oder eines entgegenkommenden Zuges“ als Grund für die Wartezeit genannt wurde, glaubt ein Pendler, der die Verbindung regelmäßig nutzt, den wahren Grund zu kennen: „Die Züge auf der Strecke wurden von einer Signalstörung im Bahnhof Siegelsdorf ausgebremst.“

Von der Bahn erhielt der Kunde allerdings eine andere schriftliche Information. darin heißt es: „Eine Signalstörung liegt und lag nicht vor. Jedoch wird die Technik erneuert/umgebaut. Einige Lokführer befinden sich daher noch in einer Art Eingewöhnungsphase.“

Zugführer muss sprinten

Wie pünktlich die Regionalbahnen sind, scheint auch davon abzuhängen, ob diese auf Gleis 3 oder Gleis 4 fahren. Ein weiterer Bahnkunde behauptet: „Am Gleis 3 liegt ein Bremsmagnet, der Züge aus Richtung Puschendorf ausbremsen soll. Er erwischt aber auch Züge nach Erlbach.“ Und dann sei der Triebwagenführer ziemlich alleingelassen: „Er muss mehrere 100 Meter zum Schlüsselkasten am Bahnsteig und wieder zurück sprinten.“

Die Bahn-Pressestelle erläutert dieses Problem so: „Der Lokführer setzt, vereinfacht ausgedrückt, in Siegelsdorf über eine technische Schnittstelle einen Impuls an die Betriebszentrale ab, um kundzutun, dass er abfahrbereit ist.

Der Mitarbeiter in München stellt die Signale dann auf Fahrt. In den ersten Tagen nach der Umstellung kam es bei diesem Zusammenspiel zu einigen Fehlbedienungen, die sich negativ auf die Pünktlichkeit ausgewirkt haben.“

Weiter sagt der Bahnsprecher: „Die Pünktlichkeitswerte stiegen von anfangs circa 70 bis 80 Prozent auf inzwischen wieder knapp unter 100 Prozent.“

Allerdings bleibt das Unternehmen seinen Worten nach auf der Hut: „Auswirkungen werden aber bereits von den Verantwortlichen vor Ort beobachtet. Sollte sich hier keine Besserung abzeichnen, wird mit geeigneten Maßnahmen gegengesteuert.“ Wie die genau aussehen, dazu sagt der Bahnmann nichts.
 

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