Surrende Ringe heben die Laune

20.8.2014, 06:00 Uhr
Surrende Ringe heben die Laune

© Foto: Ralf Jakob

„Die Stunde mit den Senioren ist für mich das Highlight der Woche“, sagt Übungsleiterin Dorothee Franke und strahlt mit der morgendlichen Sonne um die Wette. Um sie herum schwingen etwa acht Senioren mit sichtbarer Freude und Begeisterung grellgrüne Ringe, die bei jeder Bewegung geheimnisvoll surren. Smovey – so heißt das Sportgerät, das derzeit begeisterte Anwender findet.

Die etwas eigenwillige Wortschöpfung aus den englischen Wörtern „swing“ (schwingen), „move“ (bewegen) und „smile“ (lächeln) versteht man jedoch beim Ausprobieren der Ringe ziemlich schnell: Das Schwingen beschwingt sichtlich und hebt die Laune. Auch bei den Puschendorfer Senioren ist das so.

Die Idee, so erklärt die Vorsitzende des Seniorenrats Therese Gabler, sei beim Besuch der Seniorenmesse des Landkreises in Puschendorf entstanden. Die anfänglich organisierten beiden Schnupperstunden im März haben dann derart eingeschlagen, dass sich eine feste Gruppe gebildet hat, die nun jeden Freitag zusammenkommt und „smoved“.

Begeisterte Teilnehmer

Gudrun Götz macht es vor allem ihres schmerzenden Rückens wegen. „Ein bis zwei Tage danach bin ich völlig schmerzfrei“, sagt sie. Außerdem mache es Spaß und die „Unterhaltung zwischendurch“ tue auch gut, ergänzt Renate Vitzthum. Auch Karl Kastl (67), der gemeinsam mit seiner Frau gekommen ist, äußert sich begeistert. Ihm „gefällt alles“. Manche Bewegung kann er wegen seiner Knieprobleme nicht mitmachen, aber die meisten Übungen „gehen ganz gut“.

Alle Senioren haben zwei mittelgroße, ein halbes Kilo schwere Ringe in den Händen, deren Geheimnis sich im Inneren verbirgt. „Das Besondere an den Ringen sind vier Stahlkugeln innen drin, die eine Vibration entstehen lassen und mit einer Frequenz von 60 Hertz bis in die Tiefenmuskulatur hinein wirken“, erklärt Smovey-Coach Franke.

Entwickelt wurde das Gesundheits-Sportgerät vom Österreicher Johann Salzwimmer, der sich nach der Diagnose Parkinson selbst auf die Suche machte nach einer Methode zur Erhaltung der Mobilität und zur Stabilisierung seines Gesundheitszustandes.

Die positiven Effekte des Trainings seien bereits mit geringem Aufwand spürbar, erklärt Franke. Koordination, Körperhaltung und das Gleichgewicht haben sich auch in der Puschendorfer Trainingsgruppe deutlich verbessert. Neben den positiven Wirkungen auf die beiden Gehirnhälften, auf Konzentration und Merkfähigkeit stärkten die Smoveys auch das Lymph- und das Immunsystem sowie den gesamten Bewegungsapparat. Dies zeige sich sowohl in der Praxis wie bei wissenschaftlichen Forschungen, ist Franke überzeugt.

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