Tafel muss Pause einlegen

1.8.2014, 11:00 Uhr
Tafel muss Pause einlegen

© Michael Müller

Die Betriebsunterbrechung betrifft neben der Zentrale in der Mathildenstraße 38 die Ausgabestellen im ökumenischen Zentrum der Kalbsiedlung, im neuen Gemeindehaus von St. Paul und in der Heilig-Geist-Kirche auf der Hardhöhe. Dagegen läuft der Betrieb in den angeschlossenen Ausgabestellen in Oberasbach, Zirndorf, Stein, Cadolzburg und Roßtal wie gewohnt weiter. Sie verfügen über eigene Vertriebswege.

Den Kühlhauswänden aus Metall hat die hohe Luftfeuchtigkeit so zugesetzt, dass die Rost ansetzten. Der muss nun mühsam abgeschliffen werden, bevor ein neuer Anstrich aufgetragen werden kann. Die Arbeit wird von einer Firma ausgeführt. Den Zeitraum am Monatsanfang hält Tafelchefin Traudel Cieplik für verkraftbar, weil das Geld dann meist nicht ganz so knapp ist wie am Monatsende.

„Etliche Lieferanten haben uns bereits händeringend um alternative Abgabemöglichkeiten für überflüssig gewordene Ware gebeten“, berichtet Cieplik. Sie sieht darin ein Zeichen, dass die Tafel bereits zum festen Bestandteil des örtlichen Warenumschlags geworden ist. Neben der Fürther Tafel mit ihren Ablegern im Landkreis haben sich selbstständige Einrichtungen in Langenzenn und Veitsbronn etabliert.

Die Nachfrage ist so groß, dass für den Erhalt von Berechtigungsausweisen enge Einkommensgrenzen gezogen werden müssen. Sie liegen für eine Einzelperson derzeit bei 830 Euro, für den Lebenspartner bei 400 Euro und für jedes Kind bei 350 Euro. „Die Einkommensgrenze für einen Alleinstehenden lag schon einmal bei 900 Euro“, erinnert sich Cieplik. Später rutschte sie auf 770 Euro ab, um sich nun in der Mitte einzupendeln.

Auf 20 Euro hin oder her kommt es beim Ausstellen der Berechtigungsausweise nach Angaben der Vereinsvorsitzenden nicht an. Erschwert wird die Situation jedoch durch die Erhöhung des Wohngeldes, das bei der Tafel dem Einkommen zugeschlagen wird, obwohl es nicht für die Lebenshaltung zur Verfügung steht. Beim Fürther Sozialforum wird das deshalb auch kritisch gesehen.

Unterstützt wird die Tafel von 600 Vereinsmitgliedern, darunter 400 aktive Helfer. Sie versorgen in Stadt und Landkreis über 6000 Bedürftige. In Fürth beginnt die Warenausgabe nach der Kühlraumrenovierung wieder am 18. August.

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