Tag der offenen Gartentür im Landkreis Fürth

26.6.2016, 09:00 Uhr
Tag der offenen Gartentür im Landkreis Fürth

© Foto: Sabine Rempe

In der Luft liegt der Duft des Sommerflieders. Frösche quaken energisch. Am Rand des Naturteichs blüht üppig ein Riesenknöterich. Im Wasser, das aus einer Quelle gespeist wird, ziehen Goldfische so eifrig Bahnen, als hätten sie wichtige Geschäfte zu bestellen. Auf der großen Nachbarwiese werden gerade mit dem Aufsitzmäher großzügig Parkplätze freigeschnitten. Eine kluge Idee. Schließlich zieht der „Tag der offenen Gartentür“ immer mehr Besucher an.

Marianne Scharm, die den zauberhaften Garten am Rand von Wilhermsdorf geschaffen hat, weiß das und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. 2004 waren sie und Ehemann Peter schon einmal dabei. Jetzt fürchtet die kreative Gärtnerin eigentlich nur weitere Starkregen-Attacken, die Blüten und Blumen vom Stängel hauen könnten.

Seit 29 Jahren lässt die 64-Jährige ihre grünen Ideen wahr werden. „Damals habe ich die 900 Quadratmeter als Acker geerbt und weil ich schon immer von einem großen Garten geträumt habe, ging es dann gleich los.“ Ihr Reich hat eine eigene Adresse: Wasenmeisterei 1. Peter Scharm hat sich kundig gemacht und weiß, dass an diesem Platz fern vom Ortskern vor Jahrhunderten die Abdeckerei war. Doch das sind alte Geschichten. Vom Blühen und Gedeihen erzählt jetzt, was Marianne und Peter Scharm angelegt haben.

„Ganz am Anfang habe ich für die Kinder viel Gemüse angepflanzt“, erinnert sich die Planerin. Feines für den Tisch wie Tomaten, Salat oder Beeren gibt es nach wie vor. Doch die Beete sind etwas kleiner geworden. Inzwischen sorgen Blumenrabatte für Abwechslung. „Da muss der Mann auch nicht mehr ganz so viel Rasen mähen“, schmunzelt Marianne Scharm.

Der 68-Jährige nickt zustimmend und beschreibt seine Rolle so: „Ich bin hier die Wühlmaus.“ Eine Arbeitsteilung, die ganz offensichtlich hervorragend funktioniert. In sein Ressort fällt zum Beispiel auch der Bau von Lauben, Frühbeeten oder praktischen Unterstellmöglichkeiten.

Marianne Scharm hat ein besonderes Geschick für die Zusammenstellung ihrer Beete. Da kommen Rosen mit Clematis und kräftigem Muskatellersalbei zusammen, auf dem Dach eines ehemaligen Spielhäuschens für die Kinder treffen sich jetzt Kakteen („Hoffentlich geht die eine Blüte am Sonntag auf“) mit schön geformten Steinen, Ästen und anderen Fundstücken.

Leidenschaft statt Pflicht

Von Pflege und Sorgfalt spricht jedes Detail. Das kostet Zeit. „Ich gehe immer morgens hierher. Wenn das Wetter passt, auch nachmittags“, sagt Marianne Scharm. Für sie ist das keine Pflicht, sondern eine Leidenschaft, die Freude macht. „Der Garten“, versichert sie, „das ist halt meins.“

Dort, wo besonders schöne Ausblicke warten oder Bäume Schatten versprechen, sind Sitzplätze angelegt. Eine große Liege aus Holz steht auf dem Rasen – das macht sich sehr gut. Die beiden lachen: „Na ja, wir kommen wirklich so gut wie nie dazu, uns darauf zu legen.“ Dafür genießt Marianne Scharm manchmal den Sitzplatz im Schatten, blättert in einem Fachbuch oder handarbeitet. Doch meist sieht sie sehr bald schon wieder, wo noch etwas zu tun wäre.

Tag der offenen Gartentür, 26. Juni von 10 bis 17 Uhr. Die Adressen der Gärten von Buchschwabach über Deberndorf nach Wilhermsdorf finden sie nachstehend: 

Renate Trautwein, 10 bis 17 Uhr, Flexdorfer Straße 119, Fürth-Ritzmannshof.
Michaela und Peter Kopp, 10 bis 17 Uhr, Schlossweg 37, Cadolzburg-Deberndorf.
Familie Keller, 10 bis 17 Uhr, Sonnenplatz 4, Roßtal-Buchschwabach.
Familie Müller, 10 bis 17 Uhr, Im Wiesengrund 12, Roßtal-Buchschwabach.
Familie Nagel, 10 bis 17 Uhr, Hohe Sandleite 9, Roßtal-Buchschwabach.
Familie Scharm, 10 bis 17 Uhr, Wasenmeisterei 1, Wilhermsdorf.

 

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