Tarifabschluss kostet die Stadt Fürth Millionen

23.4.2018, 21:00 Uhr
Trotz massiver Belastung der Stadtkasse gefällt Stefanie Ammon, Kämmerin und Personalreferentin, das Verhandlungergebnis im öffentlichen Dienst.

© Hans-Joachim Winckler Trotz massiver Belastung der Stadtkasse gefällt Stefanie Ammon, Kämmerin und Personalreferentin, das Verhandlungergebnis im öffentlichen Dienst.

Nach einigen Warnstreiks und größeren Demonstrationen, darunter eine mit 9000 Menschen in Nürnberg, erzielten Gewerkschaften und Arbeitgeber in der Nacht zum Mittwoch den Durchbruch. Sie einigten sich auf ein Lohnplus von 3,19 Prozent für 2018. Über einen Zeitraum von 30 Monaten beträgt es sogar rund 7,5 Prozent.

"Das ist ein guter Abschluss", sagte am Donnerstag Jürgen Göppner, Geschäftsführer von ver.di in Mittelfranken, in den FN. Ganz ähnlich klingt das aus dem Mund von Fürths Kämmerin Ammon — obwohl das Tarifergebnis die Stadtkasse massiv belasten wird: Der Lohnzuwachs für die rund 1800 städtischen Angestellten wird mit 2,7 Millionen Euro auf den Haushalt 2018 drücken.

Ammon hatte für das laufende Jahr nur 2,22 Millionen eingeplant – das ergibt eine Lücke von 480.000 Euro. Schlaflose Nächte bereite ihr das jedoch nicht, schließlich erhalte Fürth drei Millionen Euro mehr Schlüsselzuweisungen vom Freistaat Bayern als erwartet. Zwar empfiehlt die Regierung der Stadt, davon eine Million Euro in eine Rücklage für den Schuldenabbau zu stecken. Es bleibt aber immer noch mehr als genug Geld, um das Loch zu stopfen, das der Tarifabschluss gerissen hat.

Mit diesem ist Ammon aus zwei anderen Gründen zufrieden. Zum einen freut sie sich über die zusätzliche Einmalzahlung von 250 Euro für die unteren Entgeltgruppen: Davon profitieren Beschäftigte von der Müllabfuhr oder Straßenreinigung bis zum jungen Verwaltungsfachangestellten. Zum anderen stimmt die lange Laufzeit des Vertrags — statt der zuletzt üblichen 24 sind es diesmal 30 Monate — die Kämmerin froh. Denn: Dadurch falle der nächste Tarifstreit im Jahr 2020 nicht in den Kommunalwahlkampf.

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