Taufe in Fürth: 67 Fahrzeuge für Bayerns Katastrophenschutz

22.4.2018, 10:38 Uhr
So sieht er aus, der neue Fuhrpark für den Katastrophenschutz in Bayern.

© Hans-Joachim Winckler So sieht er aus, der neue Fuhrpark für den Katastrophenschutz in Bayern.

Auf dem großen Parkplatz bot sich ein beeindruckendes Bild: Vor dem Fürther Katastrophenschutzzentrum des BRK standen dicht an dicht Dutzende Feuerwehrautos, Sanitätswagen und die blauen Fahrzeuge des Technischen Hilfswerks. Die Kfz-Kennzeichen verrieten, woher sie stammten — aus Lichtenfels, Regensburg, Miltenberg oder Tirschenreuth. Damit die Pressefotografen im Wortsinn einen Überblick bekamen, fuhr sie ein Hubsteiger in die Höhe.

67 neue Fahrzeuge überreichten Bund und Land am Samstag. Sie alle sind — zum Teil bereits seit Monaten — im Einsatz, wurden aber von ihren Besatzungen aus allen Teilen Bayerns zur symbolischen Übergabe nach Fürth gefahren. Entsprechend platzte die große Halle des BRK aus allen Nähten, die meisten Gäste trugen Uniform. Die Rotkreuz-Ortsgruppe Unterfarrnbach verpflegte die Besucher, und als Bayerns Innenminister Joachim Herrmann einzog, erklang das Frankenlied, gespielt von der Blaskapelle der Freiwilligen Feuerwehr Vach.

Die neuen Fahrzeuge sind für den Katastrophenschutz bestimmt und kommen bei Ereignissen zum Einsatz, auf die jeder gern verzichten könnte: wenn Flüsse über die Ufer treten oder Stürme über das Land fegen, nach einer Massenkarambolage auf der Autobahn oder einem Terroranschlag.

„Die Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität“, sagte der Innenminister in seiner Ansprache. Er strich heraus, dass der Freistaat seit der letzten großen Übergabe im August 2017 in Mühldorf am Inn fast neun Millionen Euro in Fahrzeuge für den Katastrophenschutz investiert habe. Das Geld stammt aus dem „Bayerischen Investitionsprogramm im Katastrophenschutz“ und soll helfen „Einsatzlagen besonderer Dimension“ bewältigen zu können. Davon profitierten seit 2009 Feuerwehren, das THW und Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz oder Johanniter.

Herrmann zufolge sind in diesen Organisationen bayernweit rund 450 000 Menschen aktiv, etwa 440 000 von ihnen ehrenamtlich. „Auch die besten Fahrzeuge nutzen nichts ohne Menschen wie Sie, die beherzt anpacken und ihren Mitmenschen in Not helfen“, lobte er und nannte ein konkretes Beispiel: Bei der Hochwasserkatastrophe 2013 seien innerhalb kürzester Zeit Zehntausende auf den Beinen gewesen. „Das ist nicht selbstverständlich.“

Herrmanns CSU-Parteifreund Stephan Mayer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, erinnerte daran, dass sich Einsatzkräfte zuletzt vermehrt Attacken oder Beleidigungen ausgesetzt sehen. Derartige Vorfälle müssten „ohne Toleranz“ geahndet werden, verlangt er. „Wer Helfer im Einsatz attackiert, greift uns alle an.“ Nicht nur bei Theo Zellner stieß er damit auf offene Ohren. „Für uns ist es wichtig, das zu hören“, sagte der Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes. „Gewalt gegen Einsatzkräfte muss angeprangert werden, so oft es geht — am besten zehn Mal am Tag.“

Im Anschluss wurden die Fahrzeuge „unserer christlichen Tradition folgend“, wie Innenminister Herrmann nicht vergaß zu erwähnen, gesegnet. Die Gastgeber vom Fürther Kreisverband des BRK durften sich bei der großen Bescherung durch Bund und Land ebenfalls über ein neues Auto freuen — der „Krankentransportwagen Typ B“ kommt bei der Ortsgruppe Roßtal zum Einsatz.

 

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