Tauziehen um Burgfarrnbachs Nordumgehung

10.9.2008, 00:00 Uhr
Tauziehen um Burgfarrnbachs Nordumgehung

© Hans-Joachim Winckler

Gegen die von der Stadt geplante Verbindungsstraße zwischen Hafenbrücke (Rezatstraße) und Oberfarrnbacher Straße machen Unterfarrnbacher Landwirte mobil. Sie wollen kein Ackerland für die Trasse abtreten. «Aus Sorge, dass damit Verkehr nach Unterfarrnbach gezogen wird», meint OB Thomas Jung.

Nur für vernünftig hält BI-Vorsitzender Siegfried Eder die Blockadehaltung der Bauern. Schließlich könne der Verkehr auch über die vorhandenen Straße geleitet werden. Der Verein plädiert dazu für einen Ausbau der Schwarzach-, Rezat- und Oberfarrnbacher Straße. Der OB hält dagegen, dass Burgfarrnbacher Gewerbetreibende bereits erklärt hätten, diese gegenüber der städtischen Planung deutlich längere Wegführung nicht benutzen zu wollen.

Lästige Brummis

Es geht schließlich vor allem um den Lkw-Verkehr. Der sorgt bislang in der Hinteren Straße für mächtigen Ärger. Die Stadt hatte bereits versucht, das Verkehrsproblem mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 in den Griff zu bekommen. Doch die Regierung von Mittelfranken legte dagegen erfolgreich Einspruch ein, da die Voraussetzungen zur Verkehrsberuhigung fehlten.

BI-Sprecher Eder argumentiert: «Unser Ziel ist eine flächensparende und kostengünstige Lösung, die sich bald realisieren lässt». In einem offenen Brief erinnert die BI den Oberbürgermeister an sein Wahlversprechen, die Lösung der Verkehrsprobleme in der Hinterenstraße zur Chefsache zu machen. Jung gibt sich trotz der starren Haltung der Landwirte zuversichtlich, mit langem Atem das Problem noch meistern zu können.

Der OB erinnert an die langwierigen und Verhandlungen zur Verkehrsregelung im Zuge des Poppenreuther Ikea-Neubaus und spricht im Hinblick auf Burgfarrnbach von Fortschritten, wenn auch noch nicht von einem Durchbruch. Gegen den Alternativ-Vorschlag der BI hält Jung nicht nur die Ablehnung durch Gewerbetreibende, sondern auch die Tatsache, dass die Kommune den Ausbau der vorhandenen Straßen ganz allein ohne Zuschüsse finanzieren müsste. Bleibt die Stadt hart, läuft es laut Jung auf eine langwierige juristische Auseinandersetzung mit den Landwirten hinaus.

Die Stadt ist in Zugzwang, will sie im Norden von Burgfarrnbach doch neue Gewerbebetriebe ansiedeln. Dazu muss sie freilich für eine ordentliche Verkehrserschließung sorgen. Die im Zuge früherer Diskussionen über die Lösung der Verkehrsprobleme im Fürther Norden angedachte großräumige Umgehung Burgfarrnbachs steht für Jung nach massiven Protesten der Naturschützer nicht mehr zur Debatte. Für spätere Generationen kann der OB das Großprojekt jedoch nicht ausschließen.

Als vorgeschoben betrachtet BI-Sprecher Eder das städtische Argument, dass die Alternativtrasse nicht angenommen würde. Er fordert ein Durchfahrtsverbot für den Schwerlastverkehr und Tempo 30 in der Hinteren Straße. Auch Jung strebt eine Entlastung der Anwohner an, will aber auch dem Gewerbe Rechnung tragen. Den Kritikern der Hängepartie verspricht er immerhin, dass sich der Stadtrat noch heuer erneut mit der Frage einer möglichst schnellen Problemlösung befassen werde.