Tennis: Doppel-Spezialisten werden belohnt

13.12.2013, 09:47 Uhr
Tennis: Doppel-Spezialisten werden belohnt

© Hans Winckler

Nach der neuen Regelung erhält man für einen Sieg im Einzel in Zukunft zwei Matchpunkte, für einen Erfolg im Doppel drei und nicht mehr jeweils einen wie zuvor. Somit kann eine Mannschaft bei nur einem Sieg in den sechs Einzelpartien (2:10) das Spiel mit Siegen in den drei Doppeln noch gewinnen (11:10).

Günther Bürner, Abteilungsleiter beim TSV Sack, glaubt, dass sich die Regeländerung positiv auf die Partien auswirken wird: „Das Spiel wird weniger schnell entschieden sein, weil durch die Mehrgewichtung der Doppel Rückstände besser aufgeholt werden können.“

Jedoch sieht er die Erfolgschancen der Teams des TSV dadurch nicht zwangsläufig steigen: „Ob das für eine Mannschaft gut ist, kommt immer auf den Spielstand an.“

Der Sache deutlich negativer gegenüber steht Thomas Mödl. Der Spieler der Bezirksklasse-Herren der Tennisfreunde Grün Weiß hält die Regeländerung für unbegründet: „Die Doppel sind nach der alten Regel schwer genug gewichtet. Der Aufwand der Spieler ist im Einzel mindestens genauso hoch, somit halte ich es für unfair, diese dadurch abzuwerten.“

Auch fürchtet er, dass Partien in Zukunft an Attraktivität verlieren könnten: „Es gab doch nichts Spannenderes, als wenn es vor der letzten Doppelpartie 4:4 stand. Nach dem neuen Modus wird es häufiger passieren, dass eigentlich enge Partien vor dem letzten Match entschieden sind.“

Dennoch kann auch Mödl der Regeländerung etwas Positives abgewinnnen: „Wir haben in unserem Verein insgesamt sehr viele gute Doppelspieler.“ Leider trifft dies seiner Meinung nach jedoch nicht auf die erste Herren-Mannschaft zu: „Die meisten meiner Mitspieler und auch ich persönlich sind eher Einzelspezialisten.“

André Zietsman, Sportwart beim TV Fürth 1860, gibt Einblicke in die Abstimmung: „Unser Verein hat für die Änderung gestimmt. Wir finden es positiv, dass das Doppel dadurch an Wichtigkeit gewinnt.“ Außerdem verweist er darauf, dass der Modus sich andernorts bereits bewährt hat: „In Österreich wird aktuell schon so gespielt und das hat sich positiv auf die Partien ausgewirkt.“

Doch auch Zietsman gibt sich zurückhaltend ob der Konsequenzen, die die Regeländerung für seine Schützlinge bedeutet: „Es trifft nicht unbedingt zu, dass in unseren Teams besondere Doppelspezialisten spielen. Aber die Einzel werden ja auch weiterhin wichtig sein.“ Jedoch freut er sich, dass die etwas komplexere Form des Tennis in Zukunft wieder öfter geübt werden wird: „Man muss das Doppel jetzt wieder mehr trainieren, da man dabei beispielsweise viel öfter vorne am Netz agiert als im Einzel.“

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