Teure Oberasbacher Abwasser-Lösung

27.12.2011, 13:00 Uhr
Teure Oberasbacher Abwasser-Lösung

© Leberzammer

Nach gerade einmal sieben Monaten Bauzeit ist die neue Überleitung zwischen den Nachbarstädten in Betrieb genommen worden. „Und dies trotz der vergleichsweise schwierigen Bedingungen vor Ort“, wie Burkard Hagspiel, technischer Werkleiter bei der Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg (Sun) betonte.

Das Kernstück, eine 930 Meter lange Druckleitung, verläuft durch mehrere schutzbedürftige Zonen, neben dem Naturschutzgebiet Hainberg und dem Landschaftsschutzgebiet Rednitztal auch durch ein Wasserschutzgebiet. Dies erforderte besonders sichere, dicke und doppelwandige Wasserrohre mit einem Durchmesser von einem halben Meter. Vorangetrieben wurde der Bau der neuen Leitung mittels einer Spülbohrung, bei der der Boden mit starkem Wasserdruck gelöst wurde.

„Da wir auch die Rednitz unterqueren mussten, war dies praktisch die einzig sinnvolle Lösung“, erläuterte Hagspiel. Eine anfangs angedachte Verlegung an der Unterseite der Straßenbrücke war aus technischen Gründen nicht möglich.

Entsprechend teurer wurde das 2009 zwischen der Stadt Oberasbach und Sun vereinbarte Projekt. Statt der ursprünglich einmal anvisierten einer Million Euro mussten letztlich 1,9 Millionen Euro von Sun investiert werden. Oberasbach und seine 17000 Einwohner beteiligen sich daran mit einem über 56 Jahre laufenden Nutzungsvertrag mit einem Entgelt von 64 Cent je eingespeistem Kubikmeter Abwasser.

„Der 50 Jahre alte Anschluss an die Kläranlage in Fürth war marode. Da hätten wir früher oder später investieren müssen“, begründete Bürgermeisterin Huber das Bauprojekt. Statt zu sanieren, entschied sich Oberasbach vor zwei Jahren für eine Zusammenarbeit mit Nürnberg – was damals auf Fürther Seite nicht unbedingt für Begeisterung gesorgt hatte.

Die gesamte Überleitung besteht neben der Druckleitung aus einem Pumpwerk in Oberasbach, einer 85 Meter langen Freispiegelleitung sowie einem offenen Regenrückhaltebecken auf Nürnberger Stadtgebiet. Dieses wurde an der Rothenburger Straße unweit des Rhein-Main-Donau-Kanals errichtet, um eine Überlastung der Kanalisation in Nürnberg zu vermeiden. Es wird in Zukunft das Regenwasser aus dem Gebiet „Sandäcker“ speichern, bevor es zurück in den natürlichen Wasserkreislauf gelangt.

Keine Kommentare