Tödliche Kollision mit Polizeiauto: Schuldfrage noch unklar

15.5.2018, 14:20 Uhr
Das Polizeiauto war Richtung Ammerndorf unterwegs, als es an der Abzweigung nach Lind den Mopedfahrer erfasste und dann gegen einen Audi prallte.

© ToMa Das Polizeiauto war Richtung Ammerndorf unterwegs, als es an der Abzweigung nach Lind den Mopedfahrer erfasste und dann gegen einen Audi prallte.

Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, sagt Antje Gabriels-Gorsolke, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, auf Nachfrage. Es werde noch eine Weile dauern, bis der Justiz Ergebnisse vorliegen und feststeht, ob Anklage erhoben wird.

Zu den offenen Fragen gehört die, ob das Martinshorn zum Zeitpunkt des Unfalls tatsächlich eingeschaltet war, wie es ein Sprecher der Polizei zunächst geschildert hatte. Eine 54-jährige Wintersdorferin, die sich rasch bei der Polizei als Zeugin meldete, ist sich sicher, kein Warnsignal gehört zu haben. Sie wohnt in der Nähe der Unglücksstelle und war an dem Nachmittag im Garten. Ihre Aussage habe sie inzwischen zu Protokoll gegeben, sagt die Frau, die selbst Motorradfahrerin ist. Vier Nachbarn haben ihr zufolge ähnliche Zeugenaussagen gemacht. Sollte sich der Streifenwagen nur mit Blaulicht genähert haben, wäre es für den Mopedfahrer ungleich schwieriger gewesen, ihn wahrzunehmen, sagt sie.

Die Beamten (30 und 22) der Steiner Polizeiinspektion waren an jenem Sonntag auf dem Weg zu einem Einsatz in Dietenhofen, als ihr Streifenwagen auf der Staatsstraße bei Wintersdorf, an der Abzweigung nach Lind, mit dem Moped zusammenprallte. Anschließend kollidierte das Dienstfahrzeug noch mit einem entgegenkommenden Audi.

Der Mopedfahrer starb noch an der Unfallstelle. Die beiden Polizisten und der Audi-Fahrer blieben äußerlich unverletzt. Unter anderem soll ein Sachverständiger dabei helfen, den Unfallhergang zu rekonstruieren. Um die Schuldfrage zu klären, wird es von Bedeutung sein, welche Ampel Grünlicht zeigte und ob das Martinshorn verwendet wurde.


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