Treffsicher durch Unschärfe

5.7.2017, 17:30 Uhr
Treffsicher durch Unschärfe

© Foto: Daebel

Eingebettet ist die "Bilderausstellung zu Lutherzitaten" in ein großes Ganzes. Und zwar wird sie im Rahmen der musikalischen Veranstaltungsreihe "Kultur in der Kirche" gezeigt, die sich in diesem Jahr als Schwerpunkt ebenfalls mit Luther beschäftigt. "Luther international" heißt es zum Beispiel, wenn am 15. Juli das "Kim Barth Quartett" auf musikalische Entdeckungsreise geht. Und das "Mareike Wiening Quartett" präsentiert am 13. Oktober jazzbeeinflusste Kompositionen unter dem Titel "Von Luther zu Martin Luther King".

Am Computer erstellt

Insgesamt zwölf am Computer erstellte und auf Leinwand gezogene Bilder wird Schwanfelder in der Ausstellung präsentieren, in der auch zehn Holzskulpturen von Sergio Steri zu sehen sein werden. Während der Vernissage am 11. Juli will der Autor und Künstler vor allem aufzeigen, wie seine Bilder entstanden sind. Wie er vom Zitat zum künstlerischen Endergebnis gelangte. Dabei soll speziell einer Frage nachgegangen werden: Was ist die wahre Kunst – das Ergebnis oder der Prozess? Für Schwanfelder ist die Antwort klar: Es ist der Prozess.

Den begann er damit, im Internet nach bekannten und weniger bekannten Luther-Zitaten zu suchen. Zu Kunst geworden sind jedoch nur jene Worte, die sich in Bildsprache übersetzen ließen und die ihn persönlich bewegt haben. Viele Zitate hat Schwanfelder weggelassen, weil ihm beim besten Willen nichts dazu einfallen wollte. "Ich habe viel verworfen, bin immer wieder neue Wege gegangen, habe Neues erfunden", erklärt er. Als er sich eine Zeit lang in Unschärfen verliebt hatte, hat er die mittels Computer auch gezielt in seine Werke eingebaut. Für ihn hatte das etwas Philosophisches. "Man sollte viel mehr Unschärfe im Leben zulassen, dann wird es leichter." Sein liebstes Luther-Zitat lautet: "Allein durch die Gabe, allein durch den Glauben". Und auch bei der Umsetzung dieser Worte hat er zur Unschärfe gegriffen.

Ziel der Ausstellung sei es, ihre Besucher zum Nachdenken anzuregen. "Ich möchte einen Gegenpol setzen und hoffe, dass die Betrachter übers heutige Dasein sinnieren, in dem zu vieles viel zu selbstverständlich ist." Außerdem möchte Schwanfelder seine Kunst als Einladung verstehen. Und zwar als Einladung, selbst Kunst zu machen. Er möchte die Kreativität wecken und Kunst im Kleinen erlebbar machen.

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