Trolli wird Nachbar des neuen Kleeblatt-Stadions

23.3.2012, 22:00 Uhr
Trolli wird Nachbar des neuen Kleeblatt-Stadions

© Wolfgang Zink

Zwei Tage nach dem furiosen Pokal-Auftritt der SpVgg gegen Borussia Dortmund (0:1) ist im Ronhof etwas Ruhe eingekehrt. Der Zweitligist wendet sich einem anderen, langfristig noch wichtigeren Thema zu. Etwas überraschend spielt dabei auch Trolli wieder eine Rolle. Das Unternehmen, das seine Produktion nach Mecklenburg-Vorpommern verlagert, zieht nun auch mit seiner Verwaltung um. Allerdings nicht weit nach Nordosten, sondern nur ein Stückchen nach Süden.

Trolli wird Nachbar des neuen Kleeblatt-Stadions

© Horst Linke

Herbert Mederer, dem das Grundstück gehört, auf dem das neue SpVgg-Stadion gebaut werden soll, behält 8000 der 71000 Quadratmeter Fläche am Main-Donau-Kanal. In einem Neubau sollen die Verwaltung, die Entwicklung und eine Schauproduktion von Trolli untergebracht werden. Laut Mederer geht es um rund 120 Arbeitsplätze.

Der bisherige Firmensitz an der Oststraße wird komplett aufgelöst, die 20000 Quadratmeter Grund werden in Baugebiet umgewandelt. Die entsprechenden Formalitäten hat die Stadt eingeleitet. Eine Maßnahme, von der die Verhandlungen über den Verkauf der restlichen 63000 Quadratmeter an Stadion-Investor Thomas Sommer positiv beeinflusst worden sein dürften. „Als einigermaßen zäh, aber nicht endlos“ empfand Mederer die Gespräche. Letztlich sei eine „gerechte Lösung“ gefunden worden.

Nachdem das Grundstück zur Verfügung steht, treibt die SpVgg die Planungen für den Bau der neuen Arena, die 2014 eingeweiht werden soll, mit Nachdruck voran. Holger Schwiewagner von der Fußball-GmbH der Spielvereinigung nannte gestern weitere Einzelheiten: 12000 Sitz-, 8000 Stehplätze, 20 Logen, 800 bis 1000 sogenannte Business-Seats. In der Haupttribüne sollen zwischen den Spieltagen auch fußballfremde Veranstaltungen für bis zu 2000 Menschen stattfinden können. Läden sind ebenso geplant wie eine Kindertagesstätte und eine Gaststätte. Schwiewagner: „Wir wollen auch unter der Woche Leben im Stadion haben.“

Auch die Frage, wie die Menschen zu diesem Stadion gelangen sollen, wird bereits intensiv erörtert. Laut Schwiewagner entstehen direkt daneben 1400 Parkplätze für Pkw. Weitere 1500 sollen in der näheren Umgebung vorgehalten und mittels eines speziellen Nahverkehrskonzeptes angebunden werden. „Das Nonplusultra mit UBahn bis vor die Tür“, sagte SpVgg-Vereinspräsident Helmut Hack, „wird es nicht geben.“Der jetzt gefundene Standort sei auf lange Sicht der einzig denkbare in Fürth. Ähnlich äußerte sich Thomas Jung. Der Oberbürgermeister betonte zudem die Bedeutung des Fußball-Zweitligisten für Fürth. „Es gibt nichts Vergleichbares in der Stadt, was die Außenwirkung und die emotionale Bindung angeht.“


 

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