Tummelplatz für die Hardenberg-Oberstufe

FÜRTH - Über 100 Jahre hatte die altehrwürdige Schulbibliothek des Hardenberg-Gymnasiums auf dem Buckel. Nach umfangreichen Umbau- und Renovierungsmaßnahmen wurde in dieser Woche die Wiedereröffnung als Lern- und Medienzentrum gefeiert.

Wo einst die Regale dicht an dicht und mit vier Metern Höhe bis unter die Decke standen, eröffnet sich den Schülern nun die gedruckte Welt des Wissens in heller Atmosphäre mit moderner Technik und Arbeitsräumen. Dank eines Mauerdurchbruchs hat sich die Gesamtfläche auf 200 Quadratmeter vergrößert und damit mehr als verdreifacht.

„Die Investition hat Dimensionen erreicht, von der keiner zu träumen wagte“, erklärte Hardenberg-Direktor Dietmar Jungkunz. Aus den ursprünglich schon beeindruckenden 60 000 Euro zu Beginn der Planungen vor fünf Jahren wurden schließlich 100 000 Euro. 40 Prozent steuerte die Stadt Fürth bei, der Löwenanteil kam von Förderverein und Elternbeirat. Dass sich der Baubeginn dann bis vergangenen Herbst verzögerte, lag nicht zuletzt an den „diametralen Interessen von Stadt und Gymnasium“, wie Jungkunz die Konfliktlinien umschrieb. „Es wurde gerungen und gestritten, aber der Gesprächsfaden riss nie ab.“ Am Ende stand ein Kompromiss: Die Stadt trug die Baukosten, für Möblierung und Ausstattung mussten Dritte aufkommen.

Dass die Räumlichkeiten aus dem Jahr 1912 der Modernisierung bedurften, räumte auch Oberbürgermeister Thomas Jung ein. Nicht ohne jedoch auf künftige Renovierungen hinzuweisen, die die Stadt dann wieder komplett übernehmen werde: „Als nächstes sind die naturwissenschaftlichen Räume mit einer Investitionssumme von einer Million Euro dran.“

Nun gelte es aber erst einmal den Schülern in Zeiten von Smartphone, Google und Wikipedia die Bedeutung gedruckter Bücher näher zu bringen. Immerhin sind die angehenden Abiturienten nun ausdrücklich eingeladen, zu schmökern und zu recherchieren – für Hardenberg-Schüler früherer Generationen war die Bibliothek dagegen meist ein unbekanntes Land, denn die eigentliche Zielgruppe waren die Lehrer. Im neuen Lern- und Medienzentrum soll sich nun vor allem die Oberstufe heimisch fühlen, etwa um die Methoden wissenschaftlichen Arbeitens kennenzulernen.