Tussi drüben

Der Neid in allen Facetten prägt thematisch derzeit die literarische Wochenreihe der Fürther Nachrichten. Autoren mit Lokalkolorit nähern sich ihm von unterschiedlichsten Seiten. Diesmal macht sich Julius Leib seinen Reim darauf. Der 30-Jährige ist Projektkoordinator im Seniorenbüro seiner Geburtsstadt Nürnberg. In der Semesterwerkstatt „Schreiben“ des Stadttheaters entdeckte ihn Ewald Arenz für die „Fürther Freiheit“.

Siehst die Tussi drü’m mit dem flachen Bauch?

Nen solchen Sixpack will ich auch.

Mei Freund hat g’sacht, dann hat er g’lacht,

dass ich mei Milka dringend brauch.

Ach nee, des wär’ für mich kei Sach’

Den ganzen Tag auf Kraut rumkau’n.

Siehst die Tussi drü’m mit der reinen Haut?

Die sich wohl nicht mal schminken braucht.

An su an Täng, oder bloß a wen’g –

der würd’ mer g’fall’n, den will ich auch.

Is b’stimmt weil die hat aufhörn meng,

und ich halt weiter Kette rauch.

Siehst die Tussi drü’m und ihr’n verliebten Blick?

Der hat wohl einer Ros’n g’schickt.

An so an Mann, den müsst mer ham,

von dem mer auch mal Blumen kriegt

V’lleicht sim’mer a scho zu lang z’am

Mir ham scho ewig nimmer...

...Zammer einfach Bluma ’pflickt!

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