"Über die Grenze": Fürther Student filmt Extremsportler

16.9.2015, 14:05 Uhr

© Lukas Miller

Ein paar Mal muss auch Lukas Miller selbst an seine Grenze gehen. In den Alpen beispielsweise begleitet er Julian Mittermaier. Mittermaier ist Highliner – er betreibt Slacklining Hunderte Meter über dem Boden. Lukas Miller hat ihn dabei gefilmt, an einer Bergkante, von der es 800 Meter in die Tiefe geht. Trotz Höhenangst.

Steht er hinter der Kamera, kennt Lukas Miller, 23, kein Limit. Der Titel seiner Bachelorarbeit "Über die Grenze" dreht sich aber nicht um sich selbst, sondern um Apnoe-Taucher Jens Stötzner, Ultraläufer Rainer Koch, Eisschwimmer Christof Wandratsch, Speedskydiver Moritz Friess und Highliner Julian Mittermaier. Sie alle betreiben Rand- beziehungsweise Extremsportarten – und zwar extrem erfolgreich, haben alle bereits Rekorde aufgestellt.

Begleitet hat Miller sie rund um die Welt, zum Eisschwimmen nach Estland (bei -3 Grad Celsius) oder zum Tauchen nach Ägypten (bei +35 Grad Celsius). Dort taucht Stötzner 63 Meter in die Tiefe – ohne Geräte. Speedskydiver Moritz Friess stürzt sich aus 4.000 Meter Richtung Boden mit dem Ziel, 500 km/h schnell zu werden.

Miller aber zeigt die Sportler nicht als Übermenschen, sondern eher als Menschen, mit einem außergewöhnlichen Hobby. "Mit ganz normalen Sorgen und Ängsten." Deshalb zeigt er zu jeder zehnminütigen Episode ein ausführliches Interview.

Seine Bachelorarbeit hat sich Lukas Miller auch einiges kosten lassen. Insgesamt haben ihn die fünf Drehs 6500 Euro gekostet. Immerhin 2500 Euro hat Miller über Crowdfunding zusammen gekratzt.

Während Lukas Miller inzwischen auch im TV zu sehen ist – kürzlich im BR, bald auf ZDF, sind seine Sportepisoden alle frei zugänglich im Netz auf www.sportepisoden.de. Für seine Bachelorarbeit jedenfalls hat sich der Aufwand gelohnt: Note 1,0.

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