Und was ist eure Lieblingsrolle, ihr Fürther?

9.6.2018, 17:00 Uhr
Und was ist eure Lieblingsrolle, ihr Fürther?

© Hans Winckler

In der Welt sind alle Frauen und Männer bloß Spieler, sie treten auf und gehen wieder ab. . . Als Shakespeare das vor mehr als 400 Jahren schrieb, war der schlaue Spruch garantiert auch schon ein alter Hut. Geändert hat sich daran allerdings bis heute nichts.

Überhaupt keinen Zweifel, was für eine Rolle ihnen denn im Moment die liebste ist, haben zum Beispiel Josephine (25) und Benjamin Ruccius (31): Die beiden kommen gerade vom Standesamt und sind seit wenigen Minuten verheiratet.

Und was ist eure Lieblingsrolle, ihr Fürther?

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Was freilich einen wunderbaren Rollenwechsel mit sich brachte. Benjamin Ruccius strahlt seine Braut an: "Bis jetzt war sie meine Verlobte, jetzt ist sie meine Ehefrau." Was die beiden sich für die gemeinsame Zukunft am liebsten wünschen? "Irgendwann einmal Kinder", heißt die Antwort, die auf ein größeres (Familien-)Ensemble hindeutet.

Die Vater-Rolle hat Selcuk Celik schon seit zwei Jahren inne. Der 31-Jährige arbeitet als Haustechniker im Stadttheater und weiß: "Papa zu sein ist eine große Herausforderung, in die man sich langsam hineinarbeitet."

Natürlich möchte er seinem Sohn ein Vorbild sein, eine Aufgabe, die rund um die Uhr erfüllt werden will: "Der Kleine schnappt wirklich alles auf." Selcuk Celik hat ein klares Ziel: "Ich will versuchen, ihn auf das Leben vorzubereiten, ihm Halt geben, die Arme schützend um ihn herum ausbreiten und ihn auf seinem Weg unterstützen."

Und was ist eure Lieblingsrolle, ihr Fürther?

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Als Mitarbeiter im Stadttheater bekommt Celik die eine oder andere Inszenierung von der Bühnenseite aus mit. Was hat ihm denn dabei gut gefallen? "Da fallen mir die ,Blues Brothers‘ ein, das Musical nach dem bekannten Film", sagt er und lacht dabei, "vor allem die Partie, die Dan Aykroyd auf der Leinwand gespielt hat, mochte ich – ein cooler Typ und so ein bisschen Macho."

Selbstverständlich spielt für die meisten Menschen auch der Beruf eine wichtige Rolle, nicht nur, weil man so viele Stunde des Tages damit verbringt.

Katharina Franke entschied sich schon früh für eine besondere Aufgabe: "In der 12. Klasse wusste ich bereits, dass ich Rechtsanwältin werden will." Dieses Ziel hat sie längst erreicht und ist sehr zufrieden damit: "Ich bin gerne Businessfrau und froh, dass ich mich dafür entschieden habe."

Und was ist eure Lieblingsrolle, ihr Fürther?

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In Fürth lässt sie gerade Porträtfotos machen und weil es derzeit auf dem Hallplatz grünt und blüht, sind die Aufnahmen dorthin verlegt worden. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Stadttheater liegt vielleicht noch eine Frage auf der Hand: Werden junge Frauen in verantwortlichen Postionen eigentlich ausreichend in Filmen oder auf der Bühne dargestellt? Katharina Franke muss überlegen und findet aber ein Exempel: "Unter anderem ist die amerikanische TV-Anwaltsserie ,Suits‘ dafür ein ganz gutes Beispiel."

Tristan Fabian hat die Rolle seines Lebens gefunden. Der 31-Jährige ist Schauspieler. "Und damit fühle ich mich sogar noch besser als erwartet", sagt der Mann, der in der vierten Spielzeit Ensemblemitglied des Stadttheaters Fürth ist.

Im Rahmen der 36. Bayerischen Theatertagen spielt er derzeit auch an ungewöhnlichen Orten wie dem Amtsgericht, wo Fabian gemeinsam mit Boris Keil auftritt. "Das Wunderbare ist ja, dass ich in ganz viele Rollen schlüpfen kann."

Die Chance, die denkbar unterschiedlichsten Charakterzüge eines Menschen darzustellen, kann hin und wieder verwirrend sein: "Wenn ich nach einer Vorstellung von der Bühne komme, weiß ich manchmal nicht, was ich in diesem Augenblick selber fühle", überlegt Fabian. Doch vor allem klingt bei dem Schauspieler eine große Vorfreude durch. Worauf? Auf die Rollen, die noch vor ihm liegen, natürlich.

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